Das Kultusministerium Baden-Württemberg, das Landesmedienzentrum und das Kreismedienzentrum Böblingen haben mit Unterstützung von HP den Wettbewerb „Mobiles Lernen an Schulen“ durchgeführt. Ziel war die Entwicklung neuer Konzepte und Ideen für eine erfolgreiche Einbindung von Notebooks in den Unterricht durch die Teilnehmerschulen.
Am Wettbewerb nahmen 34 Klassen und Schülergruppen aus 20 Schulen aus dem Landkreis Böblingen teil, darunter Grund-, Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien und Sonderschulen. Die Informationstechnologie im Wert von rund 50.000 Euro spendete HP. Der Hauptpreis ging jeweils an drei Schulen: an die Ludwig-Uhland-Schule in Gärtringen, an die Martinsschule in Sindelfingen und an das Stiftsgymnasium in Sindelfingen. Jede dieser Schulen erhielt ein „NetEducation Center“, bestehend aus zehn Schüler-Laptops sowie jeweils einem Tablet-PC für den Lehrer inklusive Beamer, Drucker, Digitalkamera und Laptop-Wagen. Weitere Preise sind zwei mobile Multimedia-Ausstattungen, bestehend aus einem Laptop, einer Digitalkamera und einem Drucker. Diese gingen an die Grund- und Hauptschule in Weil der Stadt und an das Pfarrwiesengymnasium in Sindelfingen. Außerdem gab es eine kleine Anerkennung für zwei Schülergruppen. Ihre Konzepte haben nicht in vollem Umfang den Wettbewerbskriterien entsprochen, zeichnen sich aber durch besonderes Engagement aus.
Die Installation der Geräte inklusive Netzwerkeinbindung sowie die Schulung der Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler übernehmen Auszubildende von HP direkt vor Ort.
„Eine wichtige Aufgabe der Schule ist die Vorbereitung auf die Anforderungen des Berufslebens“, sagt Ministerialdirektor Wolfgang Fröhlich. „Dabei ist es wichtig, die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten so zu vermitteln, dass die Schüler motiviert sind und eigenständig arbeiten. Mit der Einbindung neuer Technologien in sinnvolle Lernkonzepte können dabei gute Erfolge erzielt werden.“
„Der Umgang mit den neuen Medien gehört mittlerweile zum Schulalltag“, erklärt Landrat Bernhard Maier, Landkreis Böblingen. „Allerdings darf die Technik nicht zum Selbstzweck werden. Die Wettbewerbskonzepte machen deutlich, dass auch Teamfähigkeit und kommunikative Fähigkeiten beim mobilen Lernen gestärkt werden.“
„Wir sind beeindruckt von der Kreativität und der Begeisterung, die aus den Wettbewerbsbeiträgen sprechen“, sagt Edgar Aschenbrenner, Mitglied der Geschäftsführung, HP Services. „Die Unterstützung dieses Wettbewerbs ist ein wichtiger Bestandteil unserer gesellschaftlichen Verantwortung vor Ort. Uns war vor allem wichtig, neue Impulse für mobiles Lernen zu liefern. Es hat sich gezeigt, dass die Ideen der Schüler nicht nur im Unterricht, sondern auch im Alltag nützlich sind.“
Von der Idee zur Präsentation
Für die Bearbeitung der Aufgabe mussten sich die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrkräfte nach bestimmten Kriterien richten: Die Konzepte sollten neue Wege für den Unterricht aufzeigen und Eigeninitiative sowie selbstständiges Arbeiten fördern. Außerdem sollten sie auch an anderen Schulen und Jahrgangsstufen umsetzbar sein. Die Ausarbeitung der Idee floss ebenfalls in die Bewertung ein. Aus allen eingereichten Unterlagen wählte die Jury Ende Juli die fünf besten aus. Jeweils vier Schülerinnen und Schüler sowie eine begleitende Lehrkraft der Schulen präsentierten ihr Konzept live vor der Jury. Daraus wurde dann die Gesamtplatzierung ermittelt.
Zusammenarbeit mit den Medienzentren
Der Wettbewerb wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Landesmedienzentrum und dem Kreismedienzentrum Böblingen durchgeführt. Die dort praktizierte kontinuierliche Medienarbeit und Unterstützung schulischer Projekte wurde durch den Wettbewerb zusätzlich angeregt und weiter bekannt gemacht. Notebooks, Digitalkameras, Zubehör, fachliche Tipps und technische Lösungen konnten sich die Teilnehmer beim Kreismedienzentrum besorgen und somit ihre Möglichkeiten im Wettbewerb wesentlich erweitern. Viele Schulen – nicht nur die Gewinner – wurden angeregt, neue Wege zu gehen und die Grenzen des Klassenraums für ein gemeinsames Lernen zu überwinden. Das Unterstützungssystem der Medienzentren steht den Schulen auch nach dem Wettbewerb für Projekte und den Regelunterricht dauerhaft zur Verfügung.
HPs Philanthropie-Programm für Ausbildung
Der im Landkreis Böblingen durchgeführte Wettbewerb „Mobiles Lernen an Schulen“ ist bereits der vierte dieser Art. Erstmals konnten auch Grundschulen teilnehmen. Im Frühjahr 2006 hatten weiterführende Schulen im Zollernalbkreis (Baden-Württemberg) die Möglichkeit, ihre Konzepte zum mobilen Lernen einzureichen. Im Laufe des Jahres fanden Wettbewerbe in den Regionen Bielefeld und Gütersloh (Nordrhein-Westfalen) sowie im Landkreis Esslingen statt. Eine Fortführung in weiteren Landkreisen ist geplant. Weitere Informationen zum Wettbewerb finden Sie auf der Seite http://www.hp.com/de/mobiles-lernen.
Ein aktueller Podcast mit Wolfgang Kraft, Direktor des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg, und Conny Schneider, Direktorin Marketing für Unternehmens-IT bei HP Deutschland und Jurymitglied des Wettbewerbs, steht unter /de/de/podcasts.html?jumpid=em_r352_1-mrmid_de_de_any_corp/dm/podcast-moed-press/podcasts zum Download bereit.
HP fördert im Rahmen der HP Unternehmenszielsetzung „Global Citizenship“ – also Verantwortung gegenüber der Gesellschaft – seit vielen Jahren Projekte an Schulen in ganz Deutschland. Ein weiteres Förderprogramm ist Technology for Teaching als Beitrag zur Verbesserung der Hochschulausbildung. Weitere Informationen zu den Aktivitäten von HP weltweit und in Deutschland finden sich unter http://www.hp.com/de/globalcitizenship.
Über HP
HP vereinfacht den Umgang seiner Kunden mit Technologien – von Privatkunden bis hin zu den größten Unternehmen. Mit einem Angebot, das die Bereiche Drucken, Personal Computing, Software, Services und IT-Infrastruktur umfasst, gehört HP zu den weltweit größten IT-Unternehmen und erzielte in den letzten vier Quartalen (01.08.2006 – 31.07.2007) einen Umsatz von 100,5 Milliarden US-Dollar.
Die fünf besten Konzepte
Hauptpreise
Ludwig-Uhland-Schule Gärtringen
Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule
Ein Hör-Rundgang durch die Schule
Ziel des Konzepts der Schüler der Klasse 7 der Ludwig-Uhland-Schule ist es, durch einen Hör-Rundgang Schulanfängern die Orientierung im Schulgebäude zu erleichtern. Mit Hilfe einer interaktiven Power-Point-Präsentation kann jeder Schüler am Computer den akustischen Rundgang im individuellen Tempo machen. Es stehen Audiodateien mit Geräuschen zur Verfügung sowie Fotos der Räumlichkeiten. Anhand der Geräusche und Fotos müssen die Kinder den jeweiligen Raum identifizieren. Die einzelnen Geräusche werden mit Notebook und Mikrofon vor Ort aufgenommen und später ebenso wie die Fotos in die Präsentation eingefügt. Der Einsatz des PCs als mobiles Aufnahmegerät erlaubt ein direktes Arbeiten mit der Geräuschquelle. Der Hör-Rundgang bietet Erstklässlern eine wertvolle Orientierungshilfe und stärkt gleichzeitig durch das Konzept der Patenschaft das Miteinander an der Schule.
Martinsschule, Sindelfingen
Förderschule
Schulfernsehen statt Schülerzeitung
Die Schüler der vierten Klasse der Martinsschule in Sindelfingen haben in einem Pilotprojekt die Schülerzeitung durch ein internes Schulfernsehen, den „Martinskanal“, ersetzt. Jeden Monat soll zukünftig eine andere Klasse die Sendung produzieren und der Schülerschaft präsentieren. Bei der Umsetzung des Schulfernsehens sind Notebooks eine wertvolle Hilfe. Ihr Einsatz ermöglicht es, die gesamte Schülerschaft der Martinsschule in das Projekt mit einzubeziehen. So können zum Beispiel ältere Schüler die Viertklässler beim Schreiben der Texte unterstützen. Im Vorfeld des Projektes haben die Schüler Kontakt zu Radiosendern aufgenommen, um den Martinskanal professionell gestalten zu können. Das Konzept von Schulnews in digitalisierter Form lässt sich von anderen Schulen leicht übernehmen.
Stiftsgymnasium Sindelfingen
Sindelfingen ohne Barrieren – Internetführer für Menschen mit Behinderung
Die Klasse 7c des Stiftsgymnasiums Sindelfingen plant einen Internet-Wegweiser für behinderte Mitbürger. In Gruppen haben die Schüler begonnen zu recherchieren, welche öffentlichen Einrichtungen in der Stadt für Menschen mit Gehbehinderung leicht zugänglich sind. Die Ortsbeschreibungen haben die Schüler gleich vor Ort in Notebooks eingegeben. Einige der Informationen wurden außerdem vor Ort über ein Mikrophon aufgezeichnet, so dass sie später für Menschen mit Sehbehinderung als Sprachdateien zur Verfügung stehen. Fehler konnten am Notebook gleich korrigiert werden. Am Computer in der Schule haben die Schüler die erfassten Daten auf einen interaktiven Google-Stadtplan übertragen. Die Ergebnisse des Projekts werden auf einer eigenen Homepage vorgestellt (www.demumemu.de).
http://www.stiftsgymnasium.de/
Die weiteren Gewinner
Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, Weil der Stadt
Lebendiges Mittelalter – Erstellung eines mobilen Laptop-Quiz über die Stadtgeschichte
Das Projekt der Klasse 4c der Grundschule in Weil der Stadt hat zum Ziel, dass die Schüler sich durch den Einsatz der Notebooks intensiv mit einem Thema auseinandersetzen. Das Konzept sieht vor, dass jede vierte Klasse ein Quiz zu einem bestimmten Thema für die anderen Klassen erstellt. So entsteht eine Vielfalt an Quizthemen, die zum Beispiel auf der Homepage der Schule veröffentlicht werden können. Für das Quiz zum Thema „Mittelalter“ haben die Schüler zu Sehenswürdigkeiten von Weil der Stadt Texte geschrieben und Fotos gemacht. Aus den gesammelten Informationen entstand dann ein Quiz. Mit Notebooks können alle Informationen direkt vor Ort erfasst werden. Auch bei der Durchführung des Quiz kommt den Notebooks eine wichtige Rolle zu. Nach der Beantwortung einer Frage bekommen die Schüler eine direkte Rückmeldung, ob ihre Antwort richtig ist – das steigert die Motivation.
Pfarrwiesengymnasium Sindelfingen
„Tiez etrhekrev“: Filmische Experimente mit der Zeit
Die achte Klasse des Pfarrwiesengymnasiums Sindelfingen führt mit Videokameras und Notebooks filmische Experimente zum Thema Zeit durch. In einem ersten Schritt führen die Schüler einfache Alltagshandlungen rückwärts aus und zeichnen sie mit der Videokamera auf. Die Aufnahmen werden am Notebook mit Hilfe eines Videoschnittprogramms zeitlich wieder umgekehrt und weiterbearbeitet. Anhand der Ergebnisse ist es möglich, die Komplexität von Handlungen und die Unterschiede zwischen Realität und Virtualität zu untersuchen. Im nächsten Schritt setzen die Schüler in Gruppen jeweils eine komplette Spielszene als „Rückwärtsprojekt“ filmisch um. Das Unterrichtsprojekt fördert Kreativität und Experimentierfreude. Die Arbeit in den Gruppen trägt zur Stärkung der Kommunikations- und Teamfähigkeit bei.
http://www.pfarrwiesen-gymnasium.de/
Anerkennung für besonderes Engagement
Berkenschule Holzgerlingen
„Star Wars“ – ein Trickfilm entsteht am Computer
Zwei Schüler einer vierten Klasse der Berkenschule in Holzgerlingen haben für den Wettbewerb einen Trickfilm in Anlehnung an „Star Wars“ produziert. Zum Einsatz kamen dabei ein Notebook und eine professionelle Software zum Erstellen von Trickfilmen. Die erforderlichen Fotos wurden mit einer eingebauten Digitalkamera gemacht. Die Schüler haben eigenständig das Script für den Trickfilm geschrieben, eine Kulisse gebaut, die Fotos gemacht, den Film geschnitten und zusammengesetzt. Das Projekt ermöglichte den Schülern, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Gleichzeitig lernten sie spielerisch den Umgang mit dem Notebook und mit einer Software-Anwendung. In einem nächsten Schritt soll der Trickfilm dann noch vertont werden.
http://www.berkenschule.bb.schule-bw.de/
Johannes Kepler Gymnasium, Weil der Stadt
Vom Rechenschieber zum Laptop – Erfolg oder Enttäuschung?
Zwei Schüler der Jahrgangsstufe 12 des Johannes Kepler Gymnasiums in Weil der Stadt haben in ihrem Wettbewerbsbeitrag die Vor- und Nachteile des mobilen Lernens untersucht, und zwar sowohl aus pädagogischer als auch aus technischer Sicht. Als Vorteile des mobilen Lernens führt die Untersuchung unter anderem einen verbesserten Lernerfolg an, Förderung des selbstständigen Arbeitens sowie Vorteile für die Lehrer bei der Unterrichtsplanung. Als möglichen Nachteil des Computer-Einsatzes wird beispielsweise eine Verschlechterung der Handschrift identifiziert. Eine Kosten-Nutzen-Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass die Kosten für einen Computerraum mit fest installierten Rechnern den Kosten für ein mobiles Klassenzimmer ähneln. Die Schüler plädieren für höhere Investitionen in die PC-Ausstattung an Schulen, um so die Qualität der Bildung in Deutschland zu sichern.
http://www.jkgweil.de/