Nach Brasilien, der Kunst wegen


27 Sep 2012 [09:22h]     Bookmark and Share


Nach Brasilien, der Kunst wegen

Nach Brasilien, der Kunst wegen


Wer an Brasilien denkt, hat oft ein klares Bild vor Augen: zum Beispiel die Copacabana, die Christus Statue oder das Opernhaus von Manaus. Doch auch Kunstfreunde kommen im lateinamerikanischen Land immer mehr auf ihre Kosten.

Brasília – Ein bedeutendes Zentrum für Museen und Kunstmessen ist São Paulo. Noch bis zum 9. Dezember findet hier die 30. São Paulo Biennale statt. Insgesamt 110 Künstler, darunter 11 Deutsche, stellen ihre Arbeiten auf dieser zweitwichtigsten Kunstschau nach der Biennale in Venedig aus. Arrivierte Künstler aus aller Welt treffen auf hoffnungsvolle Talente – und das alles im ehrwürdigen Parque Ibirapuera mit seinen von Oscar Niemeyer entworfenen Gebäuden, der Veranstaltungsort selbst eine Ikone der modernen Architektur Brasiliens.

Die Kunstwelt trifft sich in Brasilien

Die São Paulo Biennale ist nicht die einzige bedeutende Kunstmese Brasiliens oder der Stadt. Jeden Mai findet hier außerdem die SP Arte statt, ein Treffpunkt der internationalen Kunstszene, der dem Kunstmarkt Brasiliens zum Durchbruch verhelfen soll. Auch hier sind deutsche Galerien regelmäßig prominent vertreten.

Doch die Stadt hat noch mehr zu bieten, zum Beispiel den Dreiklang aus dem Museu de Arte de São Paulo (MASP), das Museu da Imagem e do Som (MIS) und das Museu de Arte Moderna (MAM).

Das MASP ist das Kunstmuseum der Stadt, gelegen auf der eindrucksvollen Avenida Paulista. Schon das weite, lichtdurchflutete Gebäude des Museums fasziniert. Außerdem werden hier etwa 8.000 Werke ausgestellt, teilweise datieren sie bis in das 4. Jahrhundert vor Christi zurück.

Das MIS, das Museum für audiovisuelle Kunst bietet dem Besucher 350.000 Werke aus den Bereichen Film, Videos, Fotografie, Grafikdesign und Tonkunst. Das MAM schließlich ist das Museum für moderne Kunst. Es befindet sich im Stadtpark Parque do Ibirapuera. Seine Architektur ist dem Museum of Modern Art in New York nachempfunden.

Auch der Besucher von Rio de Janeiro hat seit letztem Jahr die Möglichkeit, in die aufregende Welt der Kunstschauen einzutauchen. Diesen September fand zum zweiten Mal die ArtRio statt. Fast 100 Galerien aus aller Welt präsentierten in drei Lagerhallen am Pier Mauá moderne und zeitgenössische Kunst, die hier teilweise zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Schon die erste Ausgabe der ArtRio 2011 verankerte die Schau als eine der ersten Adressen des internationalen Kunstmarktes. Dieses Jahr übertrafen die Käufe jede Erwartung und die Galerien mussten noch während der Messe Kunstwerke nachliefern, um der Nachfrage gerecht zu werden. Für Sammler aus Europa bietet die ArtRio die Möglichkeit, vielversprechende junge brasilianische Künstler kennen zu lernen, die außerhalb des Landes – noch – kaum bekannt sind

Ein Garten voller Kunst

Etwas abseits gelegen, aber ein echtes Highlight für jeden kunstinteressierten Brasilienbesucher ist das in den 1980er Jahren gegründete Inhotim Institut für zeitgenössische Kunst. Es liegt in Brumadinho, nicht weit von Belo Horizonte im Bundesstaat Minas Gerais, im Südosten Brasiliens. Diesen Herbst wartet das Inhotim Institut mit einigen spannenden Ausstellungseröffnungen auf. Unter anderem präsentiert Simon Starling, Gewinner des Turner Prize 2005, seinen „Mahogany Pavillion“.  

Das Inhotim Institut zeichnet sich durch seine ungewöhnliche Lage inmitten eines Naturreservats aus. Seit letztem Jahr gilt der Komplex des Inhotim Institutes offiziell als Botanischer Garten. Die Kunstwerke sind auf dem gesamten Areal, ob im Waldgebiet oder auf dem See, ausgestellt. Es ist ein ganz besonderes, inspirierendes Erlebnis, sich durch die atemberaubende Kulisse des Gartens, durch die Pavillons und Galerien treiben und die Werke so renommierter Künstler wie Olafur Eliasson, Tunga und Matthew Barney auf sich wirken zu lassen – so inspirierend wie die Vielfalt Brasiliens selbst.

Foto: Carstino Delmonte









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