Mit dem Kopf durch die Wand: Steht das Lufthansa-Management im Kampf gegen alle?


06 Sep 2012 [12:38h]     Bookmark and Share


Mit dem Kopf durch die Wand: Steht das Lufthansa-Management im Kampf gegen alle?

Mit dem Kopf durch die Wand: Steht das Lufthansa-Management im Kampf gegen alle?


Nicht nur die Flugbegleiter bei der Lufthansa leiden unter der neuen Strenge bei der Airline. Ein kundenorientiertes Firmen-Management könnte Zigtausenden Passagieren Ärger und Probleme ersparen. Streikgeschädigte können jetzt Ansprüche prüfen.

Frankfurt/ Potsdam – Tausende Passagiere weltweit sind seit Tagen vom Streik der Flugbegleiter bei der Lufthansa betroffen und können ihre Flugreise nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen antreten. Das unnachgiebige Management der Airline hat in den letzten Jahren neben den Arbeitsbedingungen ihres Kabinenpersonals viele Kundenservices verschlechtert oder einzelne Leistungen für zahlreiche Passagiere verteuert. Das Produkt ist mittlerweile austauschbar wie nie zuvor geworden, vieles ist woanders besser und günstiger zu haben. Wer jetzt noch Fan der Airline ist, kann das mit Kundenorientierung jedenfalls immer schwerer begründen.

Auch der aktuelle Streik, den die Hardliner im Lufthansa-Palast Aviation Center am Frankfurter Flughafen offenbar in weiten Teilen billigend in Kauf nehmen wird auf den Rücken der Passagiere ausgetragen. Aber: Obwohl nach den aktuellen BGH-Urteilen (Az: X ZR 138/11 und Az: X ZR 146/11) bei Streik keine Ausgleichsleistung gewährt werden muss, stellen sich viele Fluggäste die Frage, ob eine Entschädigung durch die Airline nicht doch geprüft werden kann und bei andauernder Streiklage ihre Berechtigung hat. Denn schließlich ist einiges bei der Airline im Argen und das Management will offenbar einmal mehr mit dem Kopf durch die Wand. Wie schon beim Thema Nachtflugverbot, wo viel Geld in Lobby-Arbeit und Aktionen gegen die Bevölkerung gesteckt wurde: Eben gegen Gott und die Welt.

Unter dem jetzigen Streik leiden besonders die eigenen Kunden. Auch hier ist kein Einlenken absehbar. Mit der neuen Smartphone-App von refund.me können Betroffene individuell prüfen, ob sie einen Ausgleich zu erwarten haben. „Vor dem Hintergrund des Streiks ist dieser Dienst noch aktueller geworden. Wir werden jeden einzelnen Fall genau untersuchen, um den Reisenden ihren Ausgleich für nicht korrekt abgewickelte Flugreisen zu ermöglichen“, sagt Eve Büchner, Geschäftsführerin der refund.me GmbH.

Die refund.me GmbH ist ein weltweit aufgestellter Service zum Prüfen und Durchsetzen von Ausgleichsleistungen durch Airlines. Das Unternehmen mit Sitz in Potsdam hat sich zum Ziel gesetzt, Reisenden weltweit schnell und bequem bei Flugproblemen zu helfen und Passagierrechte transparent zu machen. Dazu werden juristische Verordnungen im Bereich Passagierrecht in benutzerfreundliche Abläufe umgesetzt. refund.me wurde 2012 gegründet und ist ein Tochterunternehmen des Venture Capital Unternehmens quantumReality GmbH. Mit seinem Angebot reagiert refund.me auf die wachsende Zahl stark verspäteter und annullierter Flüge, die gemäß EU Verordnung 261/2004 anspruchsberechtigt sind. So wurden allein im vergangenen Jahr 11.616 dieser Flüge bei deutschen Fluggesellschaften gezählt.

Foto: Edgar Delmont/ LH-Passage-Vorstand Peter Gerber bei einer Pressekonferenz









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