Nettogewinn steigt auf 12,1 Millionen Euro, Ebitda legt um 16,2 Prozent zu. Portfolio wächst um monatlich zwei Hotels. Vier neue Hotels in Italien und Brasilien angekündigt.
Palma de Mallorca – Die spanische Kette Meliá Hotels International, die weltweit mehr als 350 Hotels betreibt oder distribuiert, erzielte in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres ein erfreuliches Wachstum im Hotelgeschäft. So konnte der RevPar (Umsatz pro verfügbarem Zimmer) bedingt durch Preiserhöhungen um 5,5 Prozent gesteigert werden. Daraus leitet sich weitestgehend auch der Anstieg des Ebitda um 16,2 Prozent auf 122 Millionen Euro (i.Vj. 105) ab. Der Nettogewinn erhöhte sich um 14,4 Prozent auf 12,1 Millionen Euro (i. Vj. 10,6) und der Umsatz um knapp vier Prozent auf 674,7 Millionen Euro.
Trotz der etwas schlechter als erwartet ausgefallenen Prognosen des IWF für den Euroraum und die USA sind in der Tourismusbranche Anzeichen für eine Erholung erkennbar. Weltweit stieg das Touristenaufkommen im ersten Quartal des Jahres um mehr als vier Prozent. Das ist im Wesentlichen auf die positive Entwicklung aufstrebender Destinationen und Europas zurückzuführen. Außerdem sind die Prognosen für die Sommersaison sehr gut, was vor allem dem weltweiten Resort-Geschäft der Meliá-Gruppe und dem Heimatmarkt an Spaniens Küsten positive Zahlen bescheren wird.
Den positiven Verlauf des ersten Halbjahres führt Meliá auf folgende Entwicklungen zurück: In jedem der 39 Länder, in denen die Gruppe vertreten ist, wird sowohl Inbound- als auch Outbound-Geschäft betrieben. Dadurch konnte die Abhängigkeit vom spanischen Markt bei den Hotelübernachtungen auf 26 Prozent gesenkt werden. Darüber hinaus sind die Buchungen über Online-Reisebüros und die eigene Website melia.com stark angestiegen, die um 25 Prozent zulegen konnte und mittlerweile zum wichtigsten Vertriebskanal für das Unternehmen geworden ist. Diese Entwicklungen und die Robustheit internationaler Märkte wie Großbritannien, Mitteleuropa und Russland haben den Rückgang des Reisemarktes in Spanien ausgeglichen und tragen zum positiven Ausblick auf die Sommersaison und das restliche Jahr bei, für das Meliá an seinem Ziel einer mittleren einstelligen Wachstumsrate festhält. Zudem konnten die spanischen Resorts – vor allem auf den Kanaren – von der instabilen Lage in Nordafrika (Tunesien und Ägypten) profitieren. Und alles deutet darauf hin, dass die Rekordergebnisse der Resorthotels im Mittelmeerraum von 2007 möglicherweise noch übertroffen werden könnten. Eine wichtige Entwicklung für Meliá, da es über 40 Prozent seines Ebitda im Hotelgeschäft während des dritten Quartals generiert.
Bei den Ergebnissen nach Regionen liegt Amerika u.a. durch eine verdoppelte Performance bei den beiden neuen Paradisus Resorts in Playa del Carmen mit einem RevPar-Anstieg um 13,2 Prozent weiter an der Spitze. Die EMEA-Region verzeichnete neun Prozent Wachstum – hauptsächlich dank der starken Ergebnisse der Hotels in Frankreich und Italien sowie des Meliá Dubai. Im Bereich Premium Europe konnte das vor sechs Monaten eröffnete ME London, das neue Flaggschiff dieser Luxuslifestyle-Marke beachtliche Ergebnisse erwirtschaften. Weitere ME-Hotels könnten schon bald folgen.
Internationales Wachstum: alle zwei Wochen ein neues Hotel
16 neue Hotels, die bis 2016 eröffnen, konnten dem Portfolio im ersten Halbjahr hinzugefügt werden, damit stehen insgesamt rund 53 Hotels mit insgesamt 15.065 Zimmern in der Pipeline. 95 Prozent der Neuentwicklungen liegen außerhalb Spaniens und entsprechen damit Meliás Strategie, sich zunehmend unabhängiger vom Heimatmarkt zu machen. 60 Prozent der Hotels befinden sich in aufstrebenden Märkten wie Brasilien, Costa Rica, China, Kapverden, Vietnam und Indonesien. Alle neuen Objekte werden dem Portfolio der Gruppe durch kapitalschonende Management- oder variable Pachtverträge hinzugefügt. Von den 53 neuen Hotels, die in den kommenden Jahren eröffnen, werden 90 Prozent dem Upscale- und Premium-Segment zugeordnet. Der Anteil an Resorthotels liegt mit 55 Prozent leicht über den Stadthotels (45 Prozent).
Parallel zu der Veröffentlichung seiner Halbjahreszahlen kündigte Meliá Hotels heute auch vier neue Hotels in Italien und Brasilien an: Gestern wurde das exklusive Meliá Villa Capri eröffnet, ein luxuriöses 19-Zimmer-Hotel nur für Erwachsene auf Capri mit eigenem Helikopter-Service von Rom oder Neapel. Der zweite Neuzugang im für Meliá sehr erfolgreichen italienischen Markt startet 2014 als erstes Golfresort an der sizilianischen Küste von Catania. Das Meliá Siracusa Mare bietet 187 Zimmern, diverse Restaurants, ein Schwimmbad, Veranstaltungsflächen, Wellnesseinrichtungen sowie einen Golfplatz und 196 Residenzen.
In Brasilien, wo Meliá bereits 12 Hotels betreibt und mehrere Projekte in der Entwicklung stehen, wurden Verträge für zwei neue Hotels im aufstrebenden nordöstlichen Bundesstaat Pernambuco unterzeichnet. Das Meliá Paiva (192 Zimmer, Eröffnung 2015) und das Innside Barra (280 Zimmer, Eröffnung 2016) liegen in einem wachstumsstarken Stadtgebiet in Meeresnähe und sind ausgestattet mit modernen Konferenzräumen, Restaurants, Lobby-Bars und Schwimmbädern.
Foto: Edgar Delmont