Der Präsident des Europäischen Parlaments, Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering, ist im Frankfurter Römer für seine Verdienste um die europäische Einigung mit dem Walter-Hallstein-Preis ausgezeichnet worden.
Die drei Initiatoren des Preises, die Stadt Frankfurt am Main, die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt und die Dresdner Bank, würdigten Pöttering als einen „überzeugten Europäer und erfahrenen Europapolitiker, der sich seit Jahrzehnten beharrlich und erfolgreich für die Verwirklichung seiner Vision eines vereinten Europas einsetzt.“ Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert.
„Für Hans-Gert Pöttering war die Einigung Europas immer ohne Alternative. Hierzu einen Beitrag zu leisten, ist bis heute seine Lebensaufgabe, der er sich mit all seiner Kraft widmet“, sagte der Finanzvorstand der Dresdner Bank, Klaus Rosenfeld, bei der Verleihung.
Mit Blick auf die zahlreichen Kontakte Pötterings in den Nahen Osten zeigte sich Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth beeindruckt vom Engagement des Parlamentspräsidenten für eine Verständigung zwischen den Kulturen: „Wer wie Hans-Gert Pöttering seit vielen Jahren den Dialog mit anderen Kulturen und Religionen sucht, zeigt, dass er weit über die Grenzen Europas hinausdenkt – auch zum Wohle der Europäischen Union.“
Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel bezeichnete Pöttering in seiner Preisrede als einen Politiker, der durch seinen unermüdlichen Einsatz auch andere Menschen zum Engagement für Europa motivieren könne. „Damit erfüllt er das Vermächtnis des ersten Präsidenten des Europäischen Parlaments und Visionärs eines vereinten Europas, Robert Schuman, der einmal sagte, Europa werde nicht mit einem Schlag, sondern durch konkrete Tatsachen entstehen.“
Der CDU-Politiker Pöttering, 1945 in Bersenbrück (Niedersachsen) geboren, ist seit Beginn des Jahres Präsident des Europäischen Parlaments. Zuvor war er acht Jahre lang Vorsitzender der Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) und europäischer Demokraten (EVP-ED) im Europa-Parlament.
Mit dem Walter-Hallstein-Preis, der seit 2002 vergeben wird, werden Persönlichkeiten geehrt, die die Europäische Union als Friedensordnung vorangebracht haben. Im vergangenen Jahr ging er an die lettische Staatspräsidentin Vaira Vike-Freiberga. Benannt ist der Preis nach dem ersten gewählten Nachkriegsrektor der Universität Frankfurt und ersten Präsidenten der Europäischen Kommission.
Bisherige Träger des Walter-Hallstein-Preises:
2006: Prof. Dr. Vaira Vike-Freiberga
Staatspräsidentin der Republik Lettland (1999 bis Juli 2007)
2005: Jean-Claude Juncker
Premierminister des Großherzogtums Luxemburg und ständiger Vorsitzender der Finanzminister der Euroländer
2004: Dr. Willem F. Duisenberg (gest. 2005)
Erster Präsident der Europäischen Zentralbank (1998 bis 2003)
2003: Prof. Dr. h. c. mult. Gil Carlos Rodríguez Iglesias
Präsident des Europäischen Gerichtshofes (1994 bis 2003)
2002: Lord Ralf Dahrendorf
Deutsch-britischer Sozialwissenschaftler und Politiker
Weitere Informationen unter:
www.walter-hallstein-symposium.com