Brasilien ist bekannt für seine traumhaften Strände, die Faszination seiner Städte und seine atemberaubende Natur. Immer mehr Golfer aus aller Welt schätzen aber auch das Angebot an Golfplätzen in gerade für Europäer ungewohnter Umgebung. So steigt unter Golffans auch die Vorfreude auf die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro 2016: hier wird Golf nach über 100 Jahren endlich wieder olympische Disziplin.
Brasília – Zuletzt war dies bei den Spielen 1904 in Saint Louis/USA der Fall. Spielerinnen und Spieler werden am Zuckerhut jeweils vier Tage um die Medaillen kämpfen. Die 15 Besten der Weltrangliste sind automatisch gesetzt, alle weiteren Spieler müssen sich im Vorfeld qualifizieren. Gold gewinnt, wer vier Runden mit der geringsten Anzahl von Schlägen meistert. Bei einem Unentschieden entscheidet ein Playoff über drei Löcher.
Tee-Time in Tijuca
Die Nachricht, dass Golf wieder olympische Disziplin wird, hat in Brasilien einen Golf-Boom ausgelöst. Insgesamt gibt es im Land 130 Golfplätze, wenig zwar im Vergleich mit über 800 Plätzen allein in Deutschland, dafür liegen Brasiliens Plätze eingebettet in eine atemberaubende Natur, an Stränden, Klippen oder tropischen Wäldern. Nicht zuletzt wegen dieser einzigartigen Standortbedingungen ist Brasilien dabei, sich zu einem begehrten Golfreiseziel zu entwickeln.
Im Südosten des Landes befinden sich nicht nur die meisten, sondern auch die reizvollsten und spannendsten Golfplätze des Landes. Der Anfang des 20. Jahrhunderts angelegte São Paulo Golf Club war der erste Golfplatz Brasiliens überhaupt. Inzwischen ist die Metropole um den Platz herum gewachsen und er bildet eine grüne Oase inmitten des Trubels.
Auch Rio de Janeiro verfügt über schöne Golfplätze, zum Beispiel Gávea, der als Rio´s angesehenster Golfclub gilt. Der in den 20er Jahren gegründete und später von Stanley Thompson überarbeitete Golfcourse liegt direkt am Tijuca-Nationalpark. Für die Olympischen Spiele entsteht hier zusätzlich ein ganz neuer, von Golfarchitekt Gil Hanse entworfener Platz, der sich nahtlos in das umliegende Naturschutzgebiet einfügt.
Birdies in Bahia
Der Bundestaat Bahia hält für anspruchsvolle Golfer so manche Herausforderung bereit: hier sind es vor allem die zu den Luxusresorts gehörigen Greens, die einen Golfurlaub in Brasilien zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. An der Costa do Sauípe nördlich von Salvador hat der engagierte Golfer Gelegenheit zu zeigen, was er kann: die 18 Loch zeichnen sich aus durch wechselnde Bodenbeschaffenheiten und Landschaften, von weißen Sanddünen, hin zu Palmenhainen, Lagunen und Wäldchen.
Der von Golfarchitekt P. B. Dye entworfene Platz in Praia do Forte wurde 2007 eröffnet. Der länglich angelegte Platz zieht sich durch eine sanfte Dünenlandschaft, die letzten drei Loch entlang des Strandes sind wie eine süße Belohnung nach einer aufregenden Golfrunde.
Im Terravista Golf Club in Trancoso wird es bestimmt niemandem langweilig: neun Loch werden im Atlantischen Regenwald gespielt, neun an der Küste, teilweise direkt an den Klippen. Golfplatz-Architekt Dan Blankenship nannte die Arbeit an diesem Platz eines der schönsten Projekte seiner Karriere.
Golfer sind bekanntermaßen eine reiselustige Gesellschaft, aber auch eine anspruchsvolle. Mindestens ebenso wichtig wie ein guter Score sind ihnen die Plätze. In Brasilien finden sie einige der beeindruckendsten der Welt. Olympisches Gold werden zwar die wenigsten der Golftouristen sehen, aber mit Eisen, Holz und Putter lässt sich hier ohnehin auch Unvergessliches erleben.
Foto: Carstino Delmonte