Der französische EU-Kommissar Jacques Barrot hat diese Woche in Brüssel eine Mitteilung zur Vergabe von Slots (Zeitfenster zum Landen und Starten der Flugzeuge) an den Flughäfen in Europa vorgestellt.
Dazu erklärt Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher AVerkehrsflughäfen): „Der Flughafenverband ADV begrüßt die Mitteilung der EU-Kommission zur Vergabe der Start- und Landezeiten auf Flughäfen“, sagt ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel und ergänzt: „Mit den neuen Vorschlägen können bestehende Rechtsunsicherheiten der aktuellen Verordnung zur Slot-Vergabe ausgeräumt werden.“
Die Kommission will den Fluggesellschaften den Zweithandel („Secondary Trading“) erlauben, um eine optimale Kapazitätsaus-nutzung zu gewährleisten. Weiterhin fordert die Kommission die Unabhängigkeit des Flugplankoordinators, eine Verbesserung der Zugangsregeln für Neubewerber, lokale Regeln zur Steigerung der Effizienz sowie eine stärkere Kooperation zwischen den europäischen Flugplankoordinatoren.
Der Flughafenverband ADV erwartet insbesondere durch monetären Handel der Slots einen höheren Anteil größerer Flugzeuge. Die daraus resultierende bessere Kapazitätsnutzung ist gerade aufgrund bereits bestehender bzw. unlängst erwarteter Kapazitäts-engpässe an den großen deutschen Flughäfen wichtig. „Slots sind ein kostbares Gut – sowohl an den Flughäfen als auch für die Fluggesellschaften“, sagt Ralph Beisel.
Beisel appelliert: „Die deutschen Flughäfen erwarten, dass der Anwendungsbereich für lokale Regeln erweitert wird. Örtliche Gegebenheiten müssen berücksichtigt werden können, um die vorhandene Infrastruktur effizient nutzen zu können.“ Die deutschen Flughäfen brauchen von der EU-Kommission weitere Vorschläge, die zu einer besseren Slot-Nutzung führen. Dazu gehören auch strengere Regeln der Sloteinhaltung und für den Fall des Missbrauchs effektive Sanktionsmöglichkeiten.