Durch die attraktivsten Naturlandschaften Ostasiens


02 Sep. 2010 [10:58h]     Bookmark and Share


Durch die attraktivsten Naturlandschaften Ostasiens

Durch die attraktivsten Naturlandschaften Ostasiens


4.000-Meter-Gipfel warten in Taiwan

Taipeh – Der  Berg ruft – und zwar nach Taiwan in Ostasien! Knapp 4.000 Meter hohe Gipfel, die eindrucksvollsten Klippen selbst für erfahrene Kletterer, hunderte Kilometer Wanderwege und historische Eisenbahnen ins Herz des Gebirges machen dieses Ziel einzigartig. Nicht umsonst wurde Taiwan von den Portugiesen „Formosa“ – die Schöne – getauft: Die Insel bietet ihren Besuchern einige der schönsten Naturlandschaften Asiens auf kleinstem Raum. Wer sie erkunden möchte, sollte Wanderschuhe und vielleicht sogar eine Kletterausrüstung einpacken, denn auf der fernen Pazifikinsel gibt es viel zu entdecken, denn Berge gibt es hier wahrlich in Hülle und Fülle!


Die zentrale Gebirgskette der Insel Taiwan nimmt drei Viertel ihrer Landmasse ein und verläuft in Nord-Süd-Richtung entlang der Ostküste. Der Yushan oder Jadeberg im Südosten ist mit 3.952 Metern die höchste Erhebung. Er bildet das Herzstück des Yushan-Nationalparks, auf dessen Fläche von über tausend Quadratkilometern auch noch dreißig weitere der rund hundert „Dreitausender“ des Landes liegen. Die herrliche Gebirgslandschaft eignet sich – je nach Geländebeschaffenheit – ausgezeichnet für Wanderer, Freizeitkletterer oder auch ambitionierte Bergsteiger.

Eine der leicht zugänglichen Attraktionen für Besucher entlang der zentralen Überlandstraße ist das Tatajia-Erholungsgebiet, wo man eine ausgezeichnete Aussicht auf die Yushan-Gipfel genießt. Im Dorf Dongpu kann man das Ureinwohnervolk der Bunun besuchen und sich zugleich in den zahlreichen heißen Quellen des Ortes von den Strapazen einer Wanderung erholen. Einer der bekannteren Wanderwege ist der historische Batongguan-Pfad, der zu mehreren Wasserfällen und anderen Naturwundern führt. Im ersten Jahresdrittel besticht diese Landschaft zusätzlich durch ihre Blütenpracht an den Obstbäumen, während im Herbst Betelpalmen und Ölkamelien blühen.


Unmittelbar westlich des Yushan schließt sich der parallel verlaufende Gebirgszug des Alishan an, wo den Besucher weitere atemberaubende Landschaften mit üppigen Wälder und farbenfrohen Blumengärten erwarten. Weltbekannt sind auch die Sonnenaufgänge, die man von hier aus über dem „Wolkenmeer“ zwischen Alishan und Yushan beobachten kann.

 

Nach dem Taifun Morakot im August 2009 wurde Infrastruktur deutlich verbessert. Straßen und Wege, aber auch die bei Besuchern besonders beliebten Bahnstrecken sind vielfach in besserem Zustand als vor dem Sturm. Die Alishan-Waldeisenbahn ist eine Schmalspurbahn mit einem über 80 km langen Schienennetz, die ihre Fahrgäste bequem zu den schönsten Stellen dieser einzigartigen Landschaft bringt. Die preiswerten Zugfahrten lassen sich hervorragend mit Wanderungen kombinieren, denn viele Wege beginnen oder enden an den Bahnhöfen.

 

Drei nationale Waldwanderwege führen durch die Region Alishan: die Wege zum Unabhängigkeitsberg und zum Dadong sowie der historische Ruitai-Pfad. Obwohl diese Strecken allesamt sehr lohnend sind, trifft man unterwegs nur wenige Wanderer und kann die herrliche Natur so in aller Ruhe genießen. Eine der berühmtesten Natursehenswürdigkeiten im Naturschutzgebiet Alishan ist der angeblich über 3.000 Jahre alte „heilige Baum“, der bis zu einem Blitzeinschlag auch zu den größten Bäumen des Alishan gehörte. Aus dem Baumstumpf des alten Baumes wächst seit über fünfzig Jahren inzwischen ein neuer. Man erreicht den „heiligen Baum“ sowohl mit der Bahn als auch über einen vier Kilometer langen leicht begehbaren Fußweg.

 

Auch in den weiter nördlich gelegenen Gebirgszügen findet man zahlreiche Wandermöglichkeiten. Der bekannte Taroko-Nationalpark verdankt seinen Namen der gleichnamigen Schlucht, die der Fluss Liwu im Laufe von Jahrmillionen bis zu einem halben Kilometer tief in das Gestein aus Marmor und Granit fraß. Der 3.416 Meter hohe Berg Hehuan im westlichsten Teil des Parks ist einer der wenigen Orte auf der Insel, an dem man Schnee zu Gesicht bekommt. Im Sommer bietet er eine angenehme Zufluchtsstätte, fernab der heißen Temperaturen, die den Rest der Insel um diese Zeit beherrschen. Diese Jahreszeit eignet sich daher ideal für Wanderungen durch eine malerische Landschaft, die in den Wintermonaten teilweise unpassierbar ist. Eine besonders schöne Strecke ist der Weg von Tayuling in die Bergstadt Tsuifeng über die höchste Straße Taiwans, die am Wuling-Pass eine Höhe von 3.275 Metern über dem Meeresspiegel erreicht und von dort einzigartige Aussichten auf das Umland gewährt. Man benötigt für diese Wanderung zwei Tage – die Nacht kann man in Hehuan Villa verbringen.

 

Zu den Geheimtipps unter den Wanderwegen dieses Nationalparks gehört der Tupido-Stammespfad in Tienhsiang, auf dem man die Geschichte des Taroko-Stammes kennenlernt. Er wurde vor über hundert Jahren von der Familie Batto Bulego angelegt, die vier Generationen lang hier lebte, bis die japanische Armee den Stamm 1914 vertrieb.

 

Noch weiter nördlich, unweit der Hauptstadt Taipeh, kommen schließlich auch Felskletterer auf ihre Kosten. Die Klippen von Longdong – übersetzt „Drachenhöhle“ – an der Nordostküste gehören zu den weltweit besten Kletterplätzen am Meer. Auf einer Strecke von nur zwei Kilometern entlang des Pazifiks findet man hier über 500 Routen mit bis zu 80 Metern Höhenunterschied und unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden – für alle Kletterfreunde, vom Anfänger bis zum durchtrainierten Hochleistungskletterer. Wer ohne Ausrüstung anreist, findet alles Notwendige – ebenso wie den (englischsprachigen) Führer Rock Climbing Taiwan in einem Geschäft für Bergsteigerbedarf in der Zhongshan North Road in der Nähe des Bahnhofs von Taipeh. Man kann sich aber auch einer jener Gruppe anschließen, die hauptsächlich an den Wochenenden Klettertouren an der Longdong organisieren, z.B. über das Taipei Young Party Center Y17 (y17.com.tw) oder das IDEA Rock Climbing Center (paidea.com.tw). Die Teilnahme kostet hier einschließlich Leihausrüstung umgerechnet nur rund 50 Euro.

Foto: AKB Marketing









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