Die Algarve hat neben ihrer wunderschönen Naturlandschaft, den zahlreichen Sandstränden und dem milden Klima auch eine abwechslungsreiche Gastronomie zu bieten. Die Küche der Region ist reich an Geschmack und bodenständig in der Zubereitung.
Berlin – Durch die Nähe zum Meer spielen fangfrischer Fisch und Meeresfrüchte eine der Hauptrollen auf der Speisekarte der Region. Die köstlichsten Rezepte stammen von den Fischern, die über die Jahrhunderte hinweg die optimale Art, den natürlichen Geschmack zu erhalten, perfektioniert haben, in dem sie frische Fische wie Seezunge oder Thunfisch oder aber auch Krustentiere über Holzkohle grillen. Das Gericht der Algarve par excellence ist jedoch die Cataplana. Dabei handelt es sich um einen Kupfer- oder Eisentopf islamischen Ursprungs, der aus zwei mit Scharnieren verbundenen Halbschalen besteht. Die Cataplana eignet sich für eine besonders schonende Zubereitung von Fisch, Meeresfrüchten und Fleisch. Diese werden zusammen mit Kartoffeln und Gemüse im eigenen Saft gegart und anschließend direkt aus der Cataplana aufgetischt. Durch diese Art der Zubereitung werden die Aromen der Zutaten besonders gut bewahrt.
Die Gastronomie der Algarve wird aber nicht nur vom Meer beeinflusst. Je weiter man sich ins Hinterland, den so genannten Barrocal oder in das Gebirge, die Serra, bewegt, desto fleischiger und wilder wird die Speisekarte. Hier kommen neben Nutztieren wie Lamm oder Schwein auch Fasane, Hasen, Rebhühner oder Wildschweine auf den Tisch. Zu den Spezialitäten zählt beispielsweise die Sopa de Lebre, eine Suppe, die in Rotweinmarinade eingelegtes Hasenfleisch enthält. Aber auch Gemüse und Früchte aus eigenem Anbau werden hier aufgetischt. Einfache und bodenständige Gerichte wie dicke Bohnen mit Wurst (Favas à Algarvia) oder die für die Bergregion typischen Kohl-, Kichererbsen- oder Maiseintöpfe (Cozidos) sollten Reisende sich nicht entgehen lassen. Diese werden mit Olivenöl, Oregano, Rosmarin, Koriander und Poleiminze zubereitet.
Auch Naschkatzen finden an der Algarve allerlei Gaumenfreuden. Hauptbestandteil dieser sind die Früchte der Region: Feigen, Mandel und Orangen. Besonders empfehlenswert sind der Orangenpudding, Pudim de Laranja, Morgado de Figo, ein Kuchen aus Feigen, Mandeln, Chila-Kürbis und Schokolade oder auch die kleinen Mandelküchlein Beijinhos de Amêndoa. Für den Kaffee danach eignet sich ein Gläschen Medronho, ein hochprozentiger, klarer Schnaps, der aus den Früchten des Erdbeerbaumes gewonnen wird. Für Weinliebhaber hat die Algarve ebenfalls ein reiches Angebot. Die Rotweine sind eher samtig und weisen reife Fruchtnoten auf, die Weißweine präsentieren sich vorwiegend fruchtig, mit blumigen Akzenten.
Foto: Carstino Delmonte