Deutsche Post World Net 2007: EBIT vor Einmaleffekten erreicht 3,8 Milliarden Euro


07 Mrz 2008 [08:12h]     Bookmark and Share


Deutsche Post World Net 2007: EBIT vor Einmaleffekten erreicht 3,8 Milliarden Euro

Deutsche Post World Net 2007: EBIT vor Einmaleffekten erreicht 3,8 Milliarden Euro


Die Deutsche Post World Net, der weltweit führende Logistikanbieter, hat im Geschäftsjahr 2007 ein Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) von 3,8 Milliarden Euro vor Einmaleffekten erwirtschaftet. Dies entspricht einem Anstieg von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr und liegt im Rahmen der Erwartungen und Prognosen des Konzerns.

Aufgrund einer nicht-liquiditätswirksamen Wertberichtigung des Anlagevermögens im EXPRESS Americas Geschäft sank das ausgewiesene EBIT um 17 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Der Konzernumsatz stieg im Gesamtjahr 2007 um 4,9 Prozent auf 63,5 Milliarden Euro.
 

Der Vorstandsvorsitzende Frank Appel sagte auf einer Pressekonferenz in Bonn: „Die Ergebnisse für 2007 bestätigen erneut die Leistungsfähigkeit unserer Konzernplattform. Auf dieser Basis wollen wir aufbauen, indem wir die Kundenorientierung weiter verbessern und die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Konzernbereichen und den Mitarbeitern auf allen Ebenen stärken.“

Appel wiederholte das Konzernziel eines EBIT vor Einmaleffekten von rund 4,2 Milliarden Euro im Jahr 2008 und bestätigte, dass der Konzernvorstand der Hauptversammlung eine Anhebung der Dividende für 2007 um 20 Prozent auf 90 Cent vorschlagen werde. „Unser Schwerpunkt wird weiterhin auf organischem Wachstum liegen. Außerdem wollen wir mehr Cash generieren und unsere Aktionäre stärker am Unternehmenserfolg teilhaben lassen“, erklärte Appel.

Nettogewinn und Cashflow

Der Nettogewinn nach Minderheiten sank 2007 um 28 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro, was vor allem auf die Wertberichtigung des Anlagevermögens im Bereich EXPRESS Americas im vierten Quartal zurückzuführen ist. Das Ergebnis je Aktie ging aus diesem Grund ebenfalls von 1,60 Euro auf 1,15 Euro zurück. Im vierten Quartal sank der Konzerngewinn auf 255 Millionen Euro gegenüber 649 Millionen Euro im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie lag im vierten Quartal bei 21 Cent, verglichen mit 54 Cent ein Jahr zuvor.

Der Quartalsumsatz stieg um 3,9 Prozent von 16,3 Milliarden Euro auf 16,97 Milliarden Euro. Der operative Cashflow nach Veränderungen des Nettoumlaufvermögens lag Ende 2007 bei 2,8 Milliarden Euro im Vergleich zu 2,2 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Free Cashflow stieg von 1,3 Milliarden Euro auf 1,9 Milliarden Euro, was vor allem auf eine Reduzierung des Nettoumlaufvermögens zurückzuführen ist.

„Roadmap to Value“

Gute Fortschritte hat der Konzern bei seinem im November 2007 vorgestellten Kapitalmarktprogramm „Roadmap to Value“ gemacht. „Das Programm liefert bereits messbare Ergebnisse, und wir arbeiten weiterhin konzentriert an der Umsetzung“, sagte Finanzvorstand John Allan.

Mit dem Ziel, seine Profitabilität zu verbessern, hat der Konzern bereits mehr als 100 Projekte identifiziert, die das EBIT-Wachstum bis 2009 mit 1 Milliarde Euro untermauern sollen. Außerdem unterzeichnete die Deutsche Post World Net im Januar eine Absichtserklärung zur Überführung von Teilen ihrer globalen IT-Funktionen an HP. Daraus erhofft sich der Konzern für die nächsten sieben Jahre Einsparungen von mindestens 1 Milliarde Euro.

Immobilienveräußerungen, die seit Ankündigung des Programms vereinbart wurden, belaufen sich auf 350 Millionen Euro. Außerdem hat der Konzern zu Beginn dieses Jahres die neue Steuerungsgröße EBIT After Asset Charge eingeführt und das neue Konzept bereits in die Vergütungsstrukturen für 3.200 Führungskräfte weltweit integriert.

Als Teil seiner Transparenzoffensive hat der Konzern für die vergangenen vier Quartale zudem angepasste Ergebnisse für die einzelnen Unternehmensbereiche veröffentlicht. Die neuen Zahlen spiegeln die Entflechtung des Bereichs SERVICES wider.

Unternehmensbereich BRIEF

Der Umsatz im BRIEF-Bereich stieg um 1,3 Prozent von 15,3 Milliarden Euro auf 15,5 Milliarden Euro, mit Global Mail und Corporate Information Solutions (Williams Lea) sowie Dialog Marketing als den wichtigsten Wachstumstreibern. In diesen Bereichen beschleunigte sich das Wachstum im vierten Quartal, wobei sich der Trend hin zu höherwertigen Lösungen fortgesetzt hat. Infolge der kontinuierlichen Zunahme elektronischer Kommunikationsformen sank der Gesamtjahresumsatz im Bereich Brief Kommunikation um 4,3 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro.

Gleichwohl erreichte der BRIEF-Bereich mit einem EBIT von 2 Milliarden Euro dank erhöhter Produktivität und größerer Kostenflexibilität sein Gewinnziel für das Gesamtjahr. Der Rückgang um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 2,1 Milliarden Euro war vor allem auf die im Vorjahresvergleich fehlenden 1,8 Arbeitstage im Jahr 2007 sowie Preissenkungen im deutschen Paketgeschäft zurückzuführen.

Nach der vollständigen Öffnung des deutschen Briefmarktes zum 1. Januar 2008 konnte der Unternehmensbereich BRIEF seine wichtigsten Kunden halten. Dank seiner hohen Qualitätsstandards gelang es dem Bereich allein im Dezember 2007, mehr als dreißig Großkunden zurückzugewinnen.

Unternehmensbereich EXPRESS

Der EXPRESS-Bereich erhöhte seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 3,1 Prozent auf 13,9 Milliarden Euro. Ohne die Berücksichtigung negativer Wechselkurseffekte erzielte der Bereich ein organisches Wachstum von 6,4 Prozent. Das Versandvolumen legte im Jahr 2007 sowohl im internationalen als auch im nationalen Geschäft um 4,2 Prozent zu. In Europa stieg der Umsatz um 3,8 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro. Die Region Americas verzeichnete einen durch negative Wechselkurseffekte bedingten Umsatzrückgang um 4,9 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro.

Das organische Wachstum in lokalen Währungen betrug 2,9 Prozent. Im US-Geschäft wurden weitgehend unveränderte Umsätze erzielt, da die verbesserte Performance in den Bereichen Bodentransport und internationale Produkte durch den vor allem in der zweiten Jahreshälfte verzeichneten Rückgang im inländischen Luftfrachtgeschäft aufgezehrt wurde. Der Umsatz im asiatisch-pazifischen Raum stieg um 5,4 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro.

Der Unternehmensbereich EXPRESS weist für 2007 ein um 46 Prozent höheres EBIT vor Einmaleffekten von 420 Millionen Euro aus. Nicht berücksichtigt ist dabei die Wertberichtigung des Anlagevermögens des EXPRESS Americas Geschäfts im vierten Quartal von 594 Millionen Euro. Der ausgewiesene EBIT Verlust lag bei 174 Millionen Euro.

Unternehmensbereich LOGISTIK

Der Unternehmensbereich LOGISTIK erwirtschaftete im Jahr 2007 einen im Vorjahresvergleich um 5,5 Prozent höheren Umsatz von 25,7 Milliarden Euro. Organisch ist der Umsatz um 9,1 Prozent angestiegen. Der Umsatz von DHL Global Forwarding stieg um 1,5 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro. Die starken Volumenzuwächse bei DHL Global Forwarding wurden durch niedrigere Frachtraten im Luftfrachtbereich relativiert. Bei DHL Exel Supply Chain sorgten der NHS-Vertrag und höhere operative Erlöse in allen Regionen für einen Umsatzanstieg um 9,2 Prozent auf 13,1 Milliarden Euro.

Darüber hinaus generierte der Geschäftsbereich im Jahr 2007 ein Neugeschäft auf Jahresbasis in Höhe von rund 1 Milliarde Euro. Der Geschäftsbereich DHL Freight wuchs organisch mit 6,2 Prozent schneller als der Markt. Die ausgewiesenen Umsätze blieben mit
3,6 Milliarden Euro leicht hinter dem Vorjahreswert von 3,7 Milliarden Euro zurück, was vor allem an der Einbeziehung von konzerninternen Umsätzen in den Vorjahreswert lag.

Der LOGISTIK-Bereich verzeichnete ein 20 Prozent höheres EBIT vor Einmaleffekten von 898 Millionen Euro im Vergleich zu 751 Millionen Euro im Vorjahr. Das ausgewiesene EBIT stieg um 27 Prozent auf 957 Millionen Euro. Positiv wirkten hier vor allem der Verkauf der Vfw AG im ersten Quartal sowie die Veräußerungen von Immobilienvermögen im vierten Quartal. Der Bereich erwartet, dass er in diesem Jahr sein Synergieziel von mindestens 220 Millionen Euro erreichen wird.

Wie am 4. März bekannt gegeben wurde, wird der Unternehmensbereich LOGISTIK mit sofortiger Wirkung in zwei operative Einheiten aufgeteilt: Der eine Bereich umfasst die Geschäftseinheiten Supply Chain und Corporate Information Solutions und wird von Bruce Edwards geführt. Der andere Bereich, unter der Leitung von Hermann Ude, umfasst die Bereiche Freight und Global Forwarding. Diese Veränderungen in der Organisationsstruktur haben zum jetzigen Zeitpunkt keine Auswirkungen auf die Finanzberichterstattung.

Unternehmensbereich FINANZ DIENSTLEISTUNGEN

Der Bereich FINANZ DIENSTLEISTUNGEN, der vor allem aus der Deutschen Postbank besteht, steigerte seinen Umsatz um 8,7 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro. Das ausgewiesene EBIT erhöhte sich um 7,2 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Die Deutsche Postbank konnte ihren Marktanteil ausbauen und gewann im Jahr 2007 eine Million Neukunden.

Die Eigenkapitalrendite vor Steuern lag Ende 2007 bei 19,3 Prozent, verglichen mit 18,9 Prozent ein Jahr zuvor. Die Cost-Income-Ratio des gesamten Bankgeschäfts verbesserte sich von 68,3 Prozent auf 67,2 Prozent. Mit Abschreibungen von insgesamt 112 Millionen Euro im Jahr 2007 waren die Auswirkungen der US-Hypothekenmarktkrise relativ begrenzt.

Die Deutsche Postbank hat ihre Ergebnisse am 15. Februar separat berichtet.

Unternehmensbereich SERVICES

Der Bereich SERVICES, der in der berichteten Struktur die Global Business Services Einheit, das Corporate Center und die Filialen der Deutschen Post sowie alle nicht-operativen Erträge und Aufwendungen der Deutsche Post AG umfasst, verzeichnete 2007 einen Umsatzanstieg um 7,1 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Der Verlust aus der operativen Geschäftstätigkeit belief sich auf insgesamt 660 Millionen Euro, verglichen mit 604 Millionen Euro vor Einmaleffekten im Jahr 2006.

Das ausgewiesene negative EBIT in Höhe von 229 Millionen Euro für 2006 war vor allem durch die Ausübung der Wandelanleihe auf Postbank-Aktien im dritten Quartal des Geschäftsjahres sowie die positiven Einmaleffekte aus dem Schiedsgerichtsverfahren mit der Deutschen Telekom AG und die Veräußerung der McPaper AG positiv beeinflusst.

Seit dem 1. Januar 2008 werden alle Kosten von Global Business Services den operativen Bereichen zugewiesen. Die Bereichsprognosen wurden entsprechend der neuen Unternehmensstruktur angepasst. Statt des bisherigen SERVICES-Bereichs wird in Zukunft ein reines Segmentergebnis Corporate Center / Others berichtet.

Ausblick

Die Deutsche Post World Net hat ihre Prognose eines EBIT vor Einmaleffekten von rund 4,2 Milliarden Euro für 2008 bestätigt. In seinem Bestreben, die Transparenz weiter zu erhöhen, hat der Konzern außerdem erstmals eine Prognose für den Vorsteuergewinn veröffentlicht: Für das Jahr 2008 rechnet die Deutsche Post World Net mit einem Vorsteuergewinn von rund 3,2 Milliarden Euro.

Der BRIEF-Bereich soll in diesem Jahr ein EBIT von rund 1,95 Milliarden Euro erwirtschaften. Der EXPRESS-Bereich zielt auf ein EBIT von rund 500 Millionen Euro, während das EBIT des Unternehmensbereichs LOGISTIK im Jahr 2008 rund 1,05 Milliarden Euro erreichen soll. Der Bereich FINANZ DIENSTLEISTUNGEN rechnet mit einem EBIT von rund 1,2 Milliarden Euro, während für den Bereich Corporate Center / Others ein Verlust von rund 550 Millionen Euro prognostiziert wird.

Das Unternehmen bestätigte darüber hinaus auch seinen EBIT Ausblick für 2009.

Bild: Deutsche Post









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