Boeing und Airbus haben eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit zur Sicherung der globalen Kompatibilität des Luftverkehrsmanagements (Air Traffic Management) unterzeichnet. Dieser Schritt ist Teil einer Initiative, um die Umweltfolgen der Luftfahrt zu verringern.
Die Unternehmen streben die Beschleunigung der Verbesserungen im weltweiten Luftverkehrsmanagementsystems an, um die Effizienz zu erhöhen und die Verkehrsüberlastung zu beheben.
Scott Carson, Präsident und CEO von Boeing Commercial Airplanes, und Tom Enders, Präsident und CEO von Airbus, unterzeichneten das Abkommen zwischen den beiden Branchenführern am Rande des dritten Luftfahrt- und Umweltgipfels in Genf.
„Airbus und Boeing sind große Konkurrenten und dies war ein kritisches Element, das unseren Fokus und unsere Initiativen für eine effizientere Luftfahrt geschärft hat“, sagte Carson. „Auch wenn sich unsere Vorgehensweisen oft unterscheiden, arbeiten wir auf das gleiche Ziel hin – die Reduzierung der Umweltfolgen des Luftverkehrs.“
„Ich bin überzeugt, dass Technologie und Innovation der Schlüssel zur Verringerung der Umweltfolgen und zur Steigerung der Ökoeffizienz des Luftverkehrs sind“, sagte Enders. „Und Wettbewerb ist hierfür ein hervorragender Antrieb. Wo Boeing und Airbus eine gemeinsame Position zu Umwelt und Sicherheit einnehmen, ist die Zusammenarbeit in unser aller Interesse , um unsere gemeinsamen Ziele schneller zu erreichen.“
Die Initiative von Airbus und Boeing zur Zusammenarbeit soll dem Luftfahrtsektor und den Regierungen helfen, den direktesten Weg zu einem modernisierten Luftverkehrsmanagementsystems einzuschlagen. Diese Initiative ist Teil eines dreifachen Ansatzes zur Verbesserung der Umweltperformance der Luftfahrt. Die beiden anderen Elemente sind Wettbewerb – entscheidend für ökologische und technologische Fortschritte, aus denen neue Flugzeugprogramme wie der Airbus A380 oder die Boeing 787 resultieren – und die Unterstützung der Industrie, um sich auf entsprechende Umweltpositionen auszurichten.
In den letzten 40 Jahren hat die Luftfahrtindustrie signifikante Verbesserungen bei der Effizienz von Flugzeugen erreicht. So wurden die CO2-Emissionen um 70 Prozent verringert, die Lärmemission um 75 Prozent und der Ausstoß unverbrannter Kohlenwasserstoffe um ebenfalls 90 Prozent. Das Advisory Council für Aeronautics Research in Europa (ACARE) hat als Ziel für 2020 die Reduzierung der CO2-Emissionen um 50 Prozent und der NOx-Emissionen um 80 Prozent vorgegeben. Ein modernisiertes Luftverkehrsmanagementsystem wird entscheidend zur Erreichung dieses Ziels beitragen.
Verbesserungen des weltweiten Luftverkehrssystems in Form effizienterer Routenführung, verbessertem Ankunftsmanagements und Geschwindigkeitskontrolle werden ineffiziente Verzögerungen und Luftzeiten reduzieren. Dies wird wiederum Kraftstoff sparen und zu geringeren Emissionen führen. Solche Verbesserungen im Lufterkehrmanagement bieten kurzfristig die größten Chancen zur Reduzierung der CO2-Emisisonen.