Louis Gallois, President und Chief Executive Officer von Airbus, hat eine Reihe ehrgeiziger Umweltziele für das Unternehmen vorgestellt und den Luftfahrtsektor sowie Lieferanten und Regierungen aufgefordert, seine Vision für eine öko-effiziente Luftfahrtindustrie zu teilen.
Ausgehend davon, dass ein einzelnes Unternehmen nicht sämtliche Antworten bereit halten kann, wird Airbus in den nächsten Monaten seine Vorschläge unterbreiten, um sicherzustellen, dass diesem kritischen Thema größte Aufmerksamkeit und ein gemeinsames Engagement der Industrie zuteil wird. Günter Verheugen, Vizepräsident der Europäischen Kommission und EU-Kommissar für Unternehmen und Industrie, schloss sich den Leitgedanken in der von Louis Gallois entworfenen Vision an und forderte die Industrie auf, jetzt zu handeln.
Im Rahmen eines Nahziels innerhalb seiner Gesamtvision auf dem Weg zu einer höheren Ökoeffizienz im Luftfahrtsektor rief Louis Gallois die Industrie auf, alles dafür zu tun, damit die CO2-Emissionen durch die Luftfahrt stabil bei einem Anteil von heute zwei Prozent an den gesamten vom Menschen erzeugten Emissionen bleiben.
Als Beitrag zur Verwirklichung dieses Ziels hat Louis Gallois Airbus auf ein Umweltkonzept eingeschworen, das den gesamten Lebenszyklus der betrieblichen Prozesse umfasst und darauf ausgerichtet ist, bis zum Jahr 2020 den unternehmensweiten Energieverbrauch um 30 Prozent und die CO2-Emissionen um 50 Prozent zu senken. Außerdem sagte er zu, die von den Umweltinitiativen erwarteten Einsparungen wieder in die Erforschung noch umweltfreundlicherer Technologien zu investieren.
Weiterhin versprach Louis Gallois, das Budget für Forschung und Technologie ab 2008 um 25 Prozent aufzustocken, um zu erreichen, dass bis 2020 alle neu auf den Markt kommenden Airbus-Flugzeuge 50 Prozent weniger CO2 und 80 Prozent weniger Stickoxide (NOx) im Vergleich zum Emissionsniveau des Jahres 2000 produzieren. Airbus wird auch Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologien erneut auf ihre Eignung für den Bodenbetrieb auf Flughäfen prüfen.
Günter Verheugen, Vizepräsident der Europäischen Kommission, der ebenfalls an der Veranstaltung teilnahm, sagte: „Die Selbstverpflichtungen von Airbus setzen ein klares positives Signal und erkennen zugleich an, dass Menschen reisen wollen und reisen müssen. Sie sind sowohl aus Umweltsicht als auch aus wirtschaftlicher Sicht nur zu begrüßen. Ich hoffe, dass dieser Vorstoß zur Intensivierung der Forschung beitragen wird, die ich nach besten Kräften unterstützen werde.“
Louis Gallois präsentierte seine Vision und die von Airbus angestrebten Ziele auf einer Zeremonie anlässlich der Zertifizierung des Gesamtkonzerns, auf der Airbus als erster Flugzeughersteller anerkannt wurde, der die Anforderungen des weltweit führenden Umweltmanagementsystems auf Basis der ISO-Norm 14001 für alle Produkte und Fertigungsstandorte erfüllt.
Das Zertifikat wurde Airbus von der hoch angesehenen Prüfstelle Det Norske Veritas (DNV) überreicht. Peter Bjeråger, Chief Operating Officer der DNV, sagte: „Wir sind hoch erfreut, dass ein großes multinationales Unternehmen wie Airbus ökoeffizientes Wachstum in seiner unternehmerischen Vision so fest verankert hat.“
„Der Luftverkehr gehört zu den in Umweltbelangen fortschrittlichsten Industrien, die auch mit konkreten Lösungen aufwarten kann. Ein Beispiel dafür ist der Airbus A380. Dieser Airbus ist heute das umweltfreundlichste Flugzeug in der Luft. Unser „sanfter grüner Riese“ erreicht schon heute ein Effizienzniveau, das bei dem heutigen Tempo der Flottenerneuerung vom Sektor als Ganzes erst in 20 Jahren verwirklicht werden dürfte. Technologieführerschaft spielt hier eine wichtige Rolle, und wir bei Airbus konzentrieren all unsere Anstrengungen auf dieses Ziel“, sagte Louis Gallois.
Mit der Zertifizierung des gesamten Unternehmens nach ISO 14001 wird anerkannt, dass Airbus ein leistungsfähiges Umweltmanagementsystem einsetzt, um die Auswirkungen seiner Prozesse und Produkte auf allen Ebenen kontinuierlich zu überwachen und auf ein Mindestmaß zu beschränken und das Unternehmen dadurch insgesamt umweltfreundlicher zu machen. Auf der Produktionsseite gehören dazu beispielsweise neue Prozesse wie der Einsatz eines chemiefreien Fräsverfahrens. Auf der Produktseite sorgen der verstärkte Einsatz fortschrittlicher Werkstoffe für Gewichtseinsparungen und eine weitere Verbesserung der Treibstoffeffizienz.