Starke Dynamik der Hotellerie im 1. Halbjahr
Zürich – Accor, weltweit der führende Hotelbetreiber und europäischer Marktführer, ist in 90 Ländern mit 4.100 Hotels und
beinahe 500.000 Zimmern präsent. Das Unternehmen veröffentlichte folgende Werte aus den Halbjahresergebnissen 2010:
• Starke Dynamik der Hotellerie im 1. Halbjahr:
– Vergleichbarer Umsatzzuwachs um 5,1 Prozent
– Vergleichbares Wachstum der EBITDAR-Marge um 2,0 Prozentpunkte
– Gute operative Leistung mit einem Flow-through-Ratio(*) von 51,4 Prozent, Effekte der Kosteneinsparungsprogramme ausgenommen.
• Das EBIT in Höhe von 154 Millionen Euro (vergleichbarer Zuwachs um 109,3 Prozent) spiegelt sowohl die Erholung in der Branche als auch die erfolgreichen Maßnahmen zur Kostenreduktion wider.
• 50 Prozent der 2010 geplanten Einsparungen von 45 Millionen Euro wurden bereits realisiert. Im Vorjahr betrugen die Einsparungen 87 Millionen Euro.
• Rückkehr zu einem positiven Nettoergebnis von 12 Millionen Euro vor Abzug der einmaligen, mit der Spaltung verbundenen Kosten und Steuern.
• Beschleunigung der Immobilienveräußerungen mit dem Ziel, die bereinigten Nettoschulden im laufenden Geschäftsjahr um 600 bis 650 Millionen Euro zu senken und so die Fähigkeit des Konzerns zu bestätigen, das Veräußerungsprogramm für den
Zeitraum 2010-2013 erfolgreich umzusetzen (Reduktion der bereinigten Nettoschulden um 2 Milliarden Euro).
• Abbau der Nettoschulden auf 964 Millionen Euro
(ohne die Nettoschulden der Kasinos der Lucien Barrière Gruppe und des Bahn-Catering-Services der Compagnie des Wagons-Lits, die als „zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte“ ausgewiesen werden)
• Am 2. Juli 2010, nach der ersten Börsennotierung von Edenred, belief sich das
Eigenkapital des Konzerns auf 4,5 Milliarden Euro, während es vor der Spaltung am 30. Juni 2010, 0,9 Milliarden Euro betrug.
• Vorgabe für das EBIT 2010: 370 bis 390 Millionen Euro
Halbjahresergebnisse
(*) Ohne einmalige, mit der Spaltung verbundene Kosten und Steuern würde das Nettoergebnis, Group Share, 12 Millionen Euro betragen.
(1) Die Gewinn- und Verlustrechnung von Accor im 1. Halbjahr umfasst hauptsächlich die Hotellerie. Die Lucien Barrière Gruppe wird seit der Hinterlegung des Basisdokuments des Unternehmens bei der französischen Finanzmarktaufsichtsbehörde am 6. Juli 2010 im Hinblick auf eine eventuelle Börseneinführung als „zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte“ ausgewiesen. Der Bahn- Cateringservice der Compagnie des Wagons-Lits wird infolge der Aufgabe des Geschäftsbereichs am 7. Juli 2010 ebenfalls als „zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte“ eingestuft.
Wie oben ersichtlich werden die Prepaid-Services von Accor infolge der Spaltung (erste Börsennotierung von Edenred am 2. Juli
2010) nicht mehr ausgewiesen. Der Halbjahresabschluss des Konzerns einschließlich der Prepaid-Services befindet sich im
Anhang dieser Pressemitteilung.
(2) Auf vergleichbarer Basis = bei konstantem Portfolio und bereinigt um Wechselkurseinflüsse
(3) Das EBITDAR umfasst die betriebsbedingten Erträge und Aufwendungen (vor Pachtzahlungen, Abschreibungen Zinsergebnis und Steuern).
Im 1. Halbjahr 2010 erzielte Accor 2.849 Millionen Euro Umsatz. Der Zuwachs gegenüber dem Vergleichszeitraum beläuft sich damit auf 6,1 Prozent. Auf vergleichbarer Basis beträgt er 4,7 Prozent.
HOTELLERIE: AUFSCHWUNG BESTÄTIGT
Der Umsatz der Hotellerie stieg im 1. Halbjahr 2010 auf vergleichbarer Basis um 5,1 Prozent auf 2.723 Millionen Euro. In den meisten Ländern, vor allem in Europa, hat sich die im 1. Quartal 2010 begonnene Erholung im 2. Quartal beschleunigt.
Der Umsatz der Hotels der Mittel- und Oberklasse sowie des Economy-Segments erhöhte sich bei konstantem Portfolio und bereinigt um Wechselkurseinflüsse um 6,7 bzw. 5,5 Prozent. Das erfreuliche Plus ist auf die Verbesserung der Auslastung zurückzuführen. Die Durchschnittspreise der Häuser der Mittel- und Oberklasse stiegen in Deutschland und Großbritannien, während sie sich im Economy-Segment stabilisierten.
• Wachstum
Accor plant, 2010 mehr als 200 neue Hotels zu eröffnen, das entspricht 26.000 zusätzlichen Hotelzimmern. In der Berichtsperiode wurden 93 Häuser mit insgesamt 10.900 Zimmern eröffnet, davon:
– 80 Prozent (*) im Rahmen von Management- und Franchise-Verträgen,
– 34 Prozent (*) in der Mittelklasse, 40 Prozent im Economy-Segment außerhalb der USA,
– 39 Prozent (*) in Europa und 22 Prozent in Asien.
Auf die beiden Marken Mercure und Ibis entfielen im 1. Halbjahr 20 (*) bzw. 25 Prozent (*) der neu
eröffneten Hotelzimmer.
(*) In Bezug auf die Anzahl der Zimmer
Das weitere Wachstum bleibt ein vorrangiges Ziel. Bis 2013 sind 102.000 neue Hotelzimmer geplant.
• Ausgezeichnete Ergebnisse der Hotellerie der Mittel- und Oberklasse Im 1. Halbjahr 2010 betrug der Proforma-Umsatzzuwachs der Hotellerie der Mittel- und Oberklasse 8,3 Prozent. Auf vergleichbarer Basis beläuft sich das Plus auf 6,7 Prozent.
Die Proforma-EBITDAR-Marge der Hotels der Mittel- und Oberklasse kletterte um 3,8 Prozentpunkte auf 27,3 Prozent. Auf vergleichbarer Basis beträgt der Zuwachs 3,3 Prozentpunkte. Der Flowthrough-Ratio von 54,5 Prozent trägt der Reduktion der Gemeinkosten im Rahmen des Einsparungsprogramms noch nicht Rechnung.
Die beiden Marken Novotel und Mercure erzielten im Berichtszeitraum mit einer EBITDAR-Marge von 30 Prozent besonders erfreuliche Ergebnisse.
• Solider Umsatzzuwachs der Economy-Hotels außerhalb der USA Der Umsatz der Economy-Hotels außerhalb der USA verzeichnete einen Proforma-Zuwachs von 10,3 Prozent. Auf vergleichbarer Basis betrug er 5,5 Prozent. Das Economy-Segment außerhalb der USA konnte 2009 der Konjunkturabkühlung besser standhalten als die Häuser der Mittel- und
Oberklasse, da es weniger von Geschäftsreisenden abhängt.
Die Proforma-EBITDAR-Marge der Economy-Hotels erhöhte sich um 2,0 Prozentpunkte auf 36,1 Prozent. Bei konstantem Portfolio und bereinigt um Wechselkurseinflüsse beläuft sich das Plus auf 1,4 Prozentpunkte. Der Flow-through-Ratio vor Berücksichtigung des Einsparungsprogramms beläuft sich auf 60,9 Prozent.
• Economy-Hotels in den USA von Krise getroffen
Motel 6 verzeichnete im 1. Halbjahr 2010 einen Proforma-Umsatzrückgang von 5,0 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2009. Auf vergleichbarer Basis sank der Umsatz um 3,9 Prozent. Die Proforma-EBITDAR-Marge sank um -3,3 Prozentpunkte auf 27,5 Prozent. Auf vergleichbarer Basis büßte sie -3,5 Prozentpunkte ein.
Motel 6 leidet weiterhin unter den schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen in den USA, zeigt sich jedoch resistenter als seine Wettbewerber und verzeichnete im Juni 2010 einen deutlichen Anstieg des RevPAR um 3,1 Prozent (erstmals seit Juni 2008).
KONZERN: FORSETZUNG DES EINSPARUNGSPROGRAMMS
Das EBITDAR1 des Konzerns stieg im 1. Halbjahr 2010 gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres auf vergleichbarer Basis um 13,0 Prozent auf 833 Millionen Euro. Das Proforma-Plus beläuft sich auf 17,4 Prozent. Dieses EBITDAR berücksichtigt bereits die im 1. Halbjahr eingesparten Gemeinkosten. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres wurden die 1 EBITDAR: umfasst die betriebsbedingten Erträge und Aufwendungen (vor Pachtzahlungen, Abschreibungen und Rückstellungen, Zinsergebnis und Steuern).
Kosten bereits um 25 Millionen Euro gesenkt. Insgesamt sind 2010 Einsparungen in Höhe von 45 Millionen Euro geplant.
Auf das EBITDAR entfallen 29,2 Prozent des Konzernumsatzes. Im Vergleichszeitraum 2009 waren es 26,4 Prozent. Die operativen Ergebnisse wurden in erster Linie von der Mittel- und Oberklasse sowie dem Economy-Segment außerhalb der USA getragen, die eine EBITDAR-Marge von 27,3 Prozent (d.h. ein Anstieg um 3,3 Prozentpunkte gegenüber dem Vergleichszeitraum 2009) und 36,1 Prozent (Plus von 1,4 Punkte) erzielten.
Das EBIT erhöhte sich auf vergleichbarer Basis um 109,3 Prozent auf 154 Millionen Euro gegenüber 69 Millionen Euro am 30. Juni 2009. Das deutliche Plus spiegelt sowohl die Erholung in der Branche als auch die erfolgreichen Maßnahmen zur Kostenreduktion wider.
Das Ergebnis vor Steuern und Sonderposten betrug in der Berichtsperiode 116 Millionen Euro gegenüber 32 Millionen Euro im 1. Halbjahr 2009. Der Nettofehlbetrag, Group Share, von 64 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten 2010 ist in erster Linie auf die mit der Spaltung verbundenen einmaligen Kosten zurückzuführen. Er umfasst eine Wertminderung in Höhe von 35 Millionen Euro, vor allem auf Sachanlagen in Deutschland und den USA, sowie einen Erlös von 20 Millionen Euro aus der Veräußerung von Hotelanlagen im Rahmen von Sale & Management back- und Sale & Franchise back-Transaktionen.
Im 1. Halbjahr 2009 belief sich der Fehlbetrag auf 236 Millionen Euro und umfasste eine Wertminderung in Höhe von 193 Millionen Euro.
Das Nettoergebnis vor Steuern und einmaligen Kosten, die mit der Spaltung verbunden sind, würde 12 Millionen Euro betragen. Der Cashflow belief sich auf 319 Millionen Euro gegenüber 264 Millionen Euro am 30. Juni 2009. Im 1. Halbjahr 2010 wurden 182 Millionen Euro in die Entwicklung investiert und 94 Millionen Euro in Investitionen in bestehende Hotelanlagen. Durch die Veräußerung von Vermögenswerten konnten die Schulden des Konzerns um 228 Millionen Euro reduziert werden. Am 30. Juni 2010 belief sich die Nettoverschuldung auf 964 Millionen Euro.
Hinweis: Diese Zahl berücksichtigt nicht die 198 Millionen Euro Schulden der Lucien Barrière Gruppe, die als „zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte“ ausgewiesen wird. Am 30. Juni 2010 belief sich der Ertrag des gebundenen Kapitals oder ROCE des Konzerns auf 9,5 Prozent gegenüber 8,3 Prozent Ende 2009. Das ROCE des Economy-Segments außerhalb der USA betrug in der Berichtsperiode 16,4 Prozent. Am 2. Juli 2010, nach der Ausgabe der Edenred-Titel und der Ausschüttung der Dividende des Geschäftsjahres 2009, betrug das Eigenkapital des Konzerns 4,5 Milliarden Euro (vgl. vereinfachte Bilanz zum 2. Juli 2010 im Anhang dieser Pressemitteilung).
Am 30. Juni 2010 verfügte Accor über bestätigte, nicht in Anspruch genommene Kreditlinien in Höhe von 2,0 Milliarden Euro. Vor 2012 ist keine bedeutende Refinanzierung geplant. „ASSET RIGHT“-STRATEGIE DURCH ERHOLUNG DES IMMOBILIENMARKTES DYNAMISIERT
In der Berichtsperiode wurde der Betreibermodus von 38 Hotels mit insgesamt 3.700 Zimmern geändert. Sie werden nun im Rahmen von variablen Pacht-, Management- oder Franchise-Verträgen betrieben. Ferner veräußerte der Konzern sieben Hotels mit insgesamt 1.100 Zimmern und konnte so die bereinigten Nettoschulden um 207 Millionen Euro verringern.
Am 23. August 2010 kündigte der Konzern eine umfassende Sale-Lease-back-Operation im Wert von 367 Millionen Euro an. In diesem Rahmen sollen 48 Häuser in Europa veräußert und danach im Rahmen von variablen Pachtverträgen bewirtschaftet werden. Im 2. Halbjahr wird der daraus resultierende Anstieg der liquiden Mittel die bereinigten Nettoschulden um 282 Millionen Euro reduzieren. Ferner sollte das Immobiliengeschäft unter normalen Bedingungen das Ergebnis vor
Steuern um 3 Millionen Euro anheben.
Diese Operation bestätigt die Fähigkeit des Konzerns, seine Aktiva dynamisch zu verwalten, und ermöglicht ihm, sich als Hotelbetreiber auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren. Ziel des über mehrere Jahre angelegten Programms ist es, die bereinigten Nettoschulden des Konzerns im Zeitraum 2010-2013 um 2 Milliarden Euro zu reduzieren. 2010 erwartet der Konzern einen Abbau der bereinigten Nettoschulden um 600 bis 650 Millionen Euro.
AUSBLICK 2010
• Geschäftstrend im Juli 2010
Hotellerie: Der positive Trend, der auf die Verbesserung der Indikatoren der wichtigsten europäischen Märkte zurückzuführen ist, hielt auch im Juli an. Im Juli 2010 stieg das RevPAR o. MwSt. der Hotellerie der Ober- und Mittelklasse in Europa bei
konstantem Portfolio und bereinigt um Wechselkurseinflüsse um 14,1 Prozent gegenüber einem Zuwachs um 7,1 Prozent im 1. Halbjahr 2010.
In den europäischen Economy-Hotels erhöhte sich das RevPAR o. MwSt. auf vergleichbarer Basis um 5,6 Prozent im Vergleich zu einem Plus von 3,0 Prozent im 1. Halbjahr. In den Economy-Hotels in den USA stieg das RevPAR im Juli um 5,2 Prozent, während es im 1. Halbjahr ein Minus von 4,2 Prozent verzeichnet hatte.
• Ergebnisvorgabe für das Geschäftsjahr 2010
In den meisten Ländern, vor allem in Europa, sind die Ergebnisse des 1. Halbjahres auf die Konjunkturerholung und die positiven Rahmenbedingungen zurückzuführen. Das wirtschaftliche Umfeld bleibt weiterhin ungewiss, deshalb ist es schwierig, genaue Prognosen für das 2. Halbjahr 2010 aufzustellen. Vor dem Hintergrund dieser kontrastierenden Elemente wird im Geschäftsjahr ein EBIT von 370 bis 390 Millionen Euro angestrebt (ohne Lucien Barrière Gruppe und Compagnie des Wagons-Lits, die als „zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte“ ausgewiesen sind). 2009 betrug das
operative Ergebnis 236 Millionen Euro.
Nächster Termin 2010
– 20. Oktober: Veröffentlichung der Quartalsinformationen (Umsatz 3. Quartal)