IBM (NYSE: IBM) führt mit seinem Blue Gene®/L-Supercomputer erneut die offizielle TOP 500-Liste der schnellsten Superrechner an und hat einen neuen Rekord aufgestellt: Der weltweit derzeit schnellste Computer am Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien, USA, erreicht rund dreimal höhere Rechengeschwindigkeiten als das nächste System.
Der Blue Gene/L von Livermore wurde diesen Sommer nachgerüstet, um eine Leistung von 478 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde (478 „Teraflop/S“) zu liefern.
Der zweitschnellste Rechner der Welt steht in Europa: Es ist ein Schwestermodell des Gewinners Blue Gene/L und ist ein Blue Gene/P-Rechner. Er steht im Forschungszentrum Jülich bei Köln und erreicht eine Rechengeschwindigkeit von 167 Teraflop pro Sekunde.
IBM ist als Hersteller in der diesjährigen TOP500-Liste mit 232 Plätzen vertreten. 183 der schnellsten IBM Rechner sind Clusterkonfigurationen aus Commodity-Mikroprozessoren – ein weiterer Rekord. IBM ist branchenweit stark engagiert in der Entwicklung von leistungsstarken Supercomputern aus solchen marktgängigen Serverchips. Das Unternehmen hat seine Präsenz auch innerhalb der Top 10 mit vier IBM Blue Gene-Systemen untermauert und konnte 38 Supercomputer unter den Top 100 plazieren. Alle 232 IBM Systeme der TOP 500-Liste erbringen zusammen 45 Prozent der gesamten Rechenleistung der Liste.
Fällt die Petaflop-Grenze?
IBM nimnt einen weiteren Meilenstein im Supercomputing ins Visier: die magische „Petaflop“-Grenze zu knacken, d.h. 1.000 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde auszuführen. Petaflop-Computer könnten durch realitätsgetreue und äußerst detaillierte Simulationen neue Erkenntnisse im Bereich Wissenschaft und Technik ermöglichen. Komplexe Simulationen von Naturkatastrophen wie Erdbeben könnten beispielsweise die Bewegungen jedes Gebäudes entlang des Sankt-Andreas-Grabens in Kalifornien abbilden und zur Weiterentwicklung erdbebensichererer Bausubstanzen und Baukörper führen.
IBM verfügt zur Zeit über verschiedene Supercomputerplattformen in Entwicklung, die das neue „Petascale“-Zeitalter einläuten sollen. Blue Gene/P wurde im Juni diesen Jahres vorgestellt und speziell für den Einsatz im Petaflopbereich und darüber hinaus entwickelt. Der Rechner ist in erster Linie für wissenschaftliche Einrichtungen und Forschungsinstitute gedacht, die erweiterte Hauptspeicherkapazität und seine SMP-Knoten machen Blue Gene/P jedoch auch für eine Reihe weiterer Anwendungen interessant. 2008 wird IBM voraussichtlich Supercomputer mit aktuellsten POWER-Prozessoren auf den Markt bringen, die sich in wirtschaftlichen und technischen Bereichen wie der Wettervorhersage, der Erstellung von Klimamodellen, der Suche nach Energiequellen sowie der Automobil- und Flugzeugentwicklung einsetzen lassen.
Weg frei für „Roadrunner“
Das Petaflop-Portfolio von IBM wird 2008 durch den „Roadrunner“-Rechner ergänzt werden. Der Hybrid besteht aus Tausenden von üblichen AMD-Prozessoren und der Cell Broadband Engine, dem Grafikprozessor einer Sony Playstation 3. „Roadrunner“ wird dem US-amerikanischen Department of Energy’s Los Alamos National Laboratory voraussichtlich im Sommer 2008 übergeben werden und kann voraussichtlich Geschwindigkeiten über ein Petaflop/s erreichen. Durch die Kombination von zwei Arten von Mikroprozessoren kann „Roadrunner“ den typischen Energieverbrauch deutlich reduzieren und eine energieeffiziente Betriebsumgebung schaffen.
Die Petascale-Hardware-Initiativen von IBM sind von korrespondierenden Investitionen in den Softwarebereich begleitet und umfassen Anwendungsunterstützung und Entwicklungstools. Dieser Schritt erhöht die Produktivität, vereinfacht die Nutzung der Rechner und bietet einen deutlichen wirtschaftlichen Mehrwert. So wird IBM nächstes Jahr unter Anderem in Zusammenarbeit mit dem Argonne National Laboratory in Illinois, USA, die Blue Gene Anwendungsunterstützung durch ein neues Open-Source Entwicklungsprogramm erweitern.
Über Blue Gene
Die IBM System Blue Gene-Lösung basiert auf der POWER-Architektur von IBM und ist für hohe Bandbreite und Skalierbarkeit optimiert. Zusätzlich verfügt die Lösung über die Fähigkeit, große Datenmengen zu bearbeiten, während sie nur einen Bruchteil soviel Energie und Platz benötigt wie schnelle Rechner, die auf traditionellen Designs beruhen. Blue Gene-Systeme werden von vielen Disziplinen genutzt, um Forschungsaktivitäten im Bereich der Biowissenschaften, der Finanzen, Hydrodynamik, Quantenchemie, molekularen Dynamik, Astronomie, der Weltraum- und Klimaforschung zu unterstützen.
Die „TOP 500 Supercomputer Sites“-Liste wird von den Supercomputingexperten Jack Dongarra von der University of Tennessee, Erich Strohmaier und Horst Simon vom NERSC/Lawrence Berkeley National Laboratory und Hans Meuer von der Universität Mannheim zusammengetragen und veröffentlicht. Die vollständige Liste kann unter www.top500.org eingesehen werden.
Weitere Informationen zu IBM Supercomputing unter http://www-03.ibm.com/servers/deepcomputing/
Photo: IBM