Das totalitäre Aserbaidschan ist Partner des weltweit größten Tourismuskongresses und präsentiert sich als Reiseziel für Kulturtouristen – Hochrangig besetzte Podiumsdiskussionen über die wirtschaftliche Entwicklung des Landes auf dem ITB Berlin Kongress 2013
Berlin – Das totalitär geführte, asiatische Land Aserbaidschan zahlt der Messe Berlin einen mehrstelligen Betrag, um als Reiseland bekannter zu werden. Bereits 2012 fand in Baku, der Hauptstadt des Landes der European Song Contest statt. Einwohner, die die Gelegenheit nutzen wollten, um auf die teils katastrophale Menschenrechtssituation hinzuweisen, wurden brutal und graumsam niedergeknüppelt. Dies berichtete bereits die Süddeutsche Zeitung im Mai 2012.
Haupteinnahmequelle des Landes ist Öl. Mit dem Geld aus den Öleinnahmen soll jetzt der Tourismus angekurbelt werden. Und die Messe Berlin, die alljährlich die weltgrößte Touristikmesse ITB im März ausrichtet, stört die Menschenrechtssituation wieder einmal herzlich wenig. Die Kasse stimmt und damit wird zugleich das vergleichsweise unattraktive Land mit seinen in Angst lebenden Bürgern hochgejubelt: „Mit einem vielfältigen Programm schlägt Aserbaidschan als Kongress- und Kulturpartner der ITB Berlin 2013 die Brücke zwischen Europa und Asien. Das Land zwischen dem Kaspischen Meer und dem Kaukasus präsentiert sich auf der weltgrößten Reisemesse mit seiner schönen Natur und reichen Kultur als reizvolles Ziel für Kulturtouristen und als eine erstklassige MICE-Destination. Ebenso ist Aserbaidschan mit hochrangig besetzten Podiumsdiskussionen über die wirtschaftliche Entwicklung des Landes prominent auf dem ITB Berlin Kongress, dem führenden Think Tank der internationalen Reiseindustrie, vertreten.“
„Neben der Ölindustrie als Hauptwirtschaftsfaktor richten wir unseren Fokus auf die Entwicklung des Tourismus“, unterstreicht Abulfas Garayev, Minister des Kultur- und Tourismusministeriums Aserbaidschan, das Engagement auf der ITB Berlin. „Die Partnerschaft mit der ITB Berlin ist für uns ein sehr wichtiges Instrument zur effektiven Förderung des touristischen Potenzials von Aserbaidschan. Dieses Jahr haben wir durch den Eurovision Song Contest in Baku eine große Medienaufmerksamkeit erreicht und konnten der ganzen Welt ein modernes Bild unseres Landes zeigen. Dieses möchten wir als Kongress- und Kulturpartner der weltweit größten Reisemesse vertiefen.“ Bereits 2011 verkündete Aserbaidschan als das Jahr des Tourismus. Die Fortschritte der touristischen Infrastruktur sind bereits heute sichtbar. Es entstanden neue Hotels und es wurden Gesetzesinitiativen zur Entwicklung des Tourismus eingereicht. Eines der größten Tourismus-Projekte, der Bau des Shahdag-Skigebietes, soll noch in diesem Jahr realisiert werden.
Foto: ITB/ Messe Berlin: Nazim Samadov, Deputy Minister für Kultur und Tourismus Aserbaidschan, und Christian Göke, COO Messe Berlin, paktieren für die ITB Berlin Kongresspartnerschaft mit Aserbaidschan für das Jahr 2013