Rundfunk Berlin-Brandenburg sendet mit IBM


13 Sep 2007 [12:21h]     Bookmark and Share



Die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) stellt Teile seiner Geschäftsprozesse auf eine serviceorientierte Architektur (SOA) auf Grundlage von IBM WebSphere um.

Das Medienunternehmen setzt dafür den WebSphere Integration Developer als Entwicklungsoberfläche und den WebSphere Process Server mit dem Enterprise Service Bus ein. Ziel ist es, die IT des Medienunternehmens komplett auf eine durchgehend offene und flexible SOA-Infrastruktur zu gründen. Das erste Projekt ist das neue Fernsehsendeplanungssystem des rbb. Damit ist der Rundfunk Berlin-Brandenburg das erste Medienunternehmen in Deutschland, das sich für den Umbau der IT auf eine Serviceorientierte Architektur entschieden hat.

Der rbb ist die Rundfunkanstalt der Länder Berlin und Brandenburg. Er veranstaltet sieben Hörfunkprogramme und ein eigenes Fernsehprogramm. Als eine von neun Landesrundfunkanstalten, die in der Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten Deutschlands (ARD) zusammengeschlossen sind, beteiligt er sich mit Zulieferungen am ARD-Gemeinschaftsprogramm Das ERSTE sowie an den öffentlich-rechtlichen Fernsehgemeinschaftsprogrammen (ARTE, 3sat, Kinderkanal, Phoenix, ARD Digital). Programmbegleitend bietet der rbb Videotext (rbbtext) und ein Online-Angebot (rbb-online) an.

Ein neues Fernsehsendeplanungssystem (NSF) soll beim rbb für die reibungslose Planung des Fernsehprogrammes sorgen. Dafür müssen verschiedene Systeme und Programme miteinander verknüpft werden. Dies reicht vom Recherchesystem und der Sendeabfrage bis zur Abgleichung mit dem ARD-Programm und IT-Lösungen verschiedener Anbieter. Da das bisherige System zu starr und wenig offen für Fremdsysteme war, wurde zunächst nach einer komplett neuen IT-Infrastruktur gesucht, auf der unter anderem dann ein neues Fernsehsendeplanungssystem für mehr Offenheit und Flexibilität sorgen sollte. Eine serviceorientierte Architektur stellt sich hier als ideales Konzept heraus. Im ersten Schritt werden isolierte Systeme, Anwender und Abteilungen im Umfeld eines Fernsehsendeplanungssystems als Servicekomponenten angebunden. Dies optimiert Prozessabläufe und Informationen werden damit schnell, sicher und konsistent innerhalb der rbb-Prozesse verarbeitet.

Beispiel Sendebewilligung – Regeln statt Neuprogrammierung
Ein Beispiel für die Vorteile einer SOA gegenüber dem Altsystem ist der neue Sendebewilligungsprozess. Je nach Kosten für eine Sendung wird eine unterschiedliche Anzahl an Unterschriften für die Bewilligung benötigt; vom Redakteur bis zum Fernsehdirektor können bis zu sieben Unterschriften zusammenkommen. Dieser Prozess wird nun regelbasiert programmiert. Dies bedeutet, wenn nur ein Parameter geändert wird, etwa die einzelnen Kostengrenzen, dann muss nicht wie früher der ganze Vorgang neu programmiert werden. Ab sofort wird einfach eine Regel gesetzt. Dadurch wird der Geschäftsprozess flexibel und schneller, es entsteht also ein automatisierter Workflow für regelbasierte Geschäftsprozesse.

„Wichtig war uns eine IT-Infrastruktur, die es uns ermöglicht, mit einer relativ kleinen Mannschaft unsere bereits bestehenden IT-Systeme zu integrieren und gleichzeitig möglichst schnell neue Systeme aufbauen und benutzen zu können. Eine serviceorientierte Architektur auf Grundlage der IBM Produkte stellte sich dabei als die beste Lösung heraus“, erklärt Herr Burkhard Klaus, Projektleiter Neue Sendeplanungsprogramm Fernsehen beim rbb. „Die passende Infrastruktur stand bei unserer Entscheidung an erster Stelle, da auf ihr zukünftig alle weiteren Projekte aufbauen sollen. Daher stand Offenheit und Flexibilität an erster Stelle.“

Zwei Berliner Systemhäuser und IBM Business Partner waren an der Implementierung beteiligt. Das Systemhaus c.a.r.u.s verfügt über spezielles Know-how in der Medienbranche und war für die Implementierung der SOA Infrastruktur zuständig. Auf Grundlage dieser IBM SOA Struktur programmiert das Berliner Entwicklungshaus Condat AG das neue Fernsehsendeplanungssystem des rbb.

„Die deutsche Medienindustrie steckt mitten in einem bedeutenden technologischen und wirtschaftlichen Umbruch. Auch die Fernsehsender müssen sich neuen Herausforderungen der Medienwelt stellen“, so Marcel Buchner, Client Unit Executive Media&Entertainment, IBM Deutschland. „Mit einer serviceorientierten Architektur auf IBM Grundlage besitzt der rbb nun eine flexible Infrastruktur, mit der der Sender die Zukunft angehen und mitgestalten kann. Wir freuen uns, dass wir damit den spannenden Weg eines erfolgreichen Medienunternehmens entscheidend begleiten können.“

Technische Implementierung – Modellierung der Geschäftsprozesse
Zunächst wurden die Prozesse des alten Fernsehsendeplanungsysstems aufgenommen und daraufhin eruiert, welche neuen Prozesse nötig sind. Das Fundament bildet ein Enterprise Service Bus, der die Transformation zwischen den verschiedenen beteiligten Instanzen vornimmt.

Da die Geschäftsprozesse derzeit nur in Papierform vorliegen, gibt der rbb sie noch direkt in den WebSphere Integration Developer ein. In Zukunft soll es so sein, dass der Geschäftsprozess in Business Process Execution Language (BPEL) modelliert und in den WebSphere Integration Developer übernommen wird. Dieser bereitet die Prozesse so auf, dass sie im ESB laufen können. Das neue Fernsehsendeplanungssystem verfügt über insgesamt 14 verschiedene Schnittstellen zu anderen Systemen. Dazu zählen neben internen, wie dem Videotext, dem Onlineangebot des Senders und dem EPG (Electronic Program Guide), auch IT-Lösungen anderer Anbieter wie SAP CO (Controlling) und SAP RMS (Rechtemanagementsystem), die allesamt an den Enterprise Service Bus angebunden werden.

„Mit IBM WebSphere ist der rbb nun in der Lage, seine Geschäftsprozesse wirksam für den Erfolg des Unternehmens einzusetzen.“, so Michael Weigelt, Direktor WebSphere Software, IBM Deutschland. „Denn erst durch die plattformunabhängige Integrierbarkeit von Systemen unterschiedlichster Herkunft gewinnt eine Architektur die Flexibilität, um auf neue Marktchancen schnell reagieren zu können.“

IBM Software
Die IBM Software Group zählt zu den größten Software-Häusern der Welt. Seit ihrer Gründung 1995 richtet sich die IBM Software Group konsequent auf offene Middleware-Konzepte und Lösungen aus. IBM Software ist Grundlage für eine on demand Betriebsumgebung für alle Industrien, die durch Integration, offene Standards, Virtualisierung und Automatisierung gekennzeichnet ist. Dazu gehört eine breite Palette an Produkten und Lösungen sowie eine integrierte Software Engineering-Umgebung für die neue Ära des e-business on demand auf allen Computer-Plattformen. Mehr Informationen finden Sie unter http://www.ibm.com/de/software.









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